Essen.

Die Essener Verkehrs-AG korrigiert mit ihrem Fahrplanwechsel am 7. September Fehlprognosen und gibt ein Pünktlichkeitsversprechen ab. Pannen wie im vergangenen Jahr, als die U17-Kapazitäten gestrichen wurden, soll es dann nicht mehr geben.

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Alles Neue bringt bei der Essener Verkehrs-AG der September, der 7. September um genau zu sein. Denn: Ab kommenden Mittwoch will die Evag ihren Fahrplanwechsel vollziehen. Dabei scheint sie von ihren Optimierungsanstrengungen so überzeugt zu sein, dass sie zeitgleich mit der Mülheimer Verkehrsgesellschaft ein Pünktlichkeitsversprechen abgibt.

Fahrgäste, die dann zehn Minuten später als im Fahrplan angegeben ihr Ziel erreichen, können sich den Fahrpreis erstatten lassen. „Wir nehmen das Thema Pünktlichkeit sehr ernst“, sagte Evag-Vorstand Klaus-Peter Wandelenus gestern bei der Präsentation des neuen Fahrplans in der Firmenzentrale an der Zweigertstraße. Zudem soll am 7. September die Evag-Internetpräsenz in neuer Form online gehen. Die Seite soll nicht nur schicker, sondern auch benutzerfreundlicher sein – vor allem für diejenigen, die mit ihrem internetfähigem Handy die Evag im Netz besuchen.

Den öffentlichen Nahverkehr planen, gleicht immer auch ein wenig dem Versuch, den Wandel einer Stadt vorauszusehen. Das gelingt nicht immer. So verkalkulierte sich etwa die Evag deutlich, als sie beim Fahrplanwechsel im Jahr 2010 der U17 Wagen-Kapazitäten strich. Die Verkehrsplaner an der Zweigertstraße rechneten mit einem erheblich geringerem Fahrgastaufkommen, weil das Berufskolleg Holsterhausen umzog. Es kam anders, weil gleichzeitig das Call-Center der Deutschen Bank am Bismarckplatz öffnete. Das Ergebnis waren überfüllte Züge und ein noch vollerer Kundenbeschwerdekasten.

Kurioses und Hintertüren

Ab kommenden Mittwoch wird deshalb alles wieder anders: Die U17 übernimmt ab Berliner Platz den Linienweg der U18 und fährt somit zwischen Margarethenhöhe und Altenessen Karlsplatz. Montags bis freitags werden im Tagesverkehr Züge in Doppeltraktion, also in Zugpaaren mit je zwei Wagen, eingesetzt. Die U18 fährt wie gewohnt zwischen Mülheim Hbf und Essen Berliner Platz. Den Abschnitt zwischen Berliner Platz und Altenessen Karlsplatz übernimmt dann die U17. Gleichzeitig verspricht die Evag, mit neuen Fahrzeiten auf diesen und anderen Strecken für eine bessere Pünktlichkeit sorgen zu können.

Apropos: Das Pünktlichkeitsversprechen, das die Evag ab dem 7. September einzuhalten gedenkt, hat freilich ein paar Hintertürchen. Wie bereits in dieser Zeitung berichtet, können sich weder Schokoticket-Inhaber, noch die Fahrgäste, die als Begleitperson auf Monatsabos wie dem Ticket2000 unterwegs sind, das Zuspätkommen der Evag in barer Münze auszahlen lassen. Außerdem gilt: Wenn Busse und Bahnen witterungsbedingt nicht fahren können, wie im vergangenen Winter, entfällt der Anspruch wegen „höherer Gewalt“. Bei Verzögerungen durch Unfälle oder Unwetter wird nach Ermessen über die Wiedergutmachungszahlung entschieden. In allen anderen Fällen werde gezahlt.

Aus „Bergbau Berufsschule“ wird Haltestelle Ückendorfer Straße

Kurios hingegen mutet die Fahrplanänderung in Burgaltendorf für den Bus 359/159 an: Weil sich Bochum, Hattingen und Essen nicht auf eine gemeinsame Finanzierung der Pontonbrücke zwischen den Haltestellen Schwimmbrücke und Bochum Dahlhausen einigen können, müssen die Fahrgäste zu Fuß über die Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite der Ruhr wartet dann jeweils die Evag oder die Verkehrsbetriebe der Nachbarstadt. So viel über die zusammenwachsende Metropole Ruhr.

Manchmal hinkt die Evag dem Wandel in dieser Stadt auch hinterher. Zum 7. September taufte sie einige Haltestellen um, weil deren Namen in eine Zeit verweisen, an die sich nicht mehr jeder erinnern kann. Die Haltestelle „Bergbau Berufsschule“ etwa. Weil es die schon lange nicht mehr gibt, hält der Bus 348 fortan an der Ückendorfer Straße.

Protest gegen EVAG-Masten

Riesige, dicke Leitungsmasten, unsensibel auf den extrem schmalen Bürgersteig geknallt: Die Evag hat gestern immerhin eingesehen, dass sie an der Friederikenstraße in Rüttenscheid und womöglich auch noch an anderen Engstellen entlang der Straßenbahnlinie 106 Fehler gemacht hat. Nach  heftigen Protesten der Anwohner ...
Riesige, dicke Leitungsmasten, unsensibel auf den extrem schmalen Bürgersteig geknallt: Die Evag hat gestern immerhin eingesehen, dass sie an der Friederikenstraße in Rüttenscheid und womöglich auch noch an anderen Engstellen entlang der Straßenbahnlinie 106 Fehler gemacht hat. Nach heftigen Protesten der Anwohner ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... verordnete sich das Nahverkehrsunternehmen nicht nur ab sofort einen Baustopp, mindestens fünf der bereits fest einbetonierten Masten werden demnächst wieder ausgebaut und  versetzt. „Uns fehlte da ein bisschen die Kreativität“, räumt Evag-Sprecher Nils Hoffmann nach einem ...
... verordnete sich das Nahverkehrsunternehmen nicht nur ab sofort einen Baustopp, mindestens fünf der bereits fest einbetonierten Masten werden demnächst wieder ausgebaut und versetzt. „Uns fehlte da ein bisschen die Kreativität“, räumt Evag-Sprecher Nils Hoffmann nach einem ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... Baustellenbesuch ein. Intern ist zu hören, dass in der Evag-Zentrale die für den Bau Verantwortlichen in den Senkel gestellt worden sind. Denn die Verlegung der Masten ...
... Baustellenbesuch ein. Intern ist zu hören, dass in der Evag-Zentrale die für den Bau Verantwortlichen in den Senkel gestellt worden sind. Denn die Verlegung der Masten ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... kostet selbstredend noch einmal Geld. Allerdings ist die nun anvisierte Ersatzlösung auch nicht völlig problematisch. „Wir werden am Straßen rand Inseln bauen und dort die Masten einbauen“, sagt Hoffmann. Dank schnell rankender Pflanzen ...
... kostet selbstredend noch einmal Geld. Allerdings ist die nun anvisierte Ersatzlösung auch nicht völlig problematisch. „Wir werden am Straßen rand Inseln bauen und dort die Masten einbauen“, sagt Hoffmann. Dank schnell rankender Pflanzen ... © Pia Mester / WAZ FotoPool
... knapp ist. Mit dem Stadtamt für Straßenbau und Verkehrstechnik müsse zwar noch gesprochen werden, doch geht Hoffmann von der Genehmigungsfähigkeit der ...
... knapp ist. Mit dem Stadtamt für Straßenbau und Verkehrstechnik müsse zwar noch gesprochen werden, doch geht Hoffmann von der Genehmigungsfähigkeit der ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... die Verspargelung Rüttenscheids“, sagt Sprecher Hoffmann. So reiche ein Abstand von 60 Metern. Die Leitungen wie früher  an den Häuserwänden zu befestigen, scheitere ...
... die Verspargelung Rüttenscheids“, sagt Sprecher Hoffmann. So reiche ein Abstand von 60 Metern. Die Leitungen wie früher an den Häuserwänden zu befestigen, scheitere ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... Beschleunigen steige. Auch brauche man weniger Transformatoren im Stadtgebiet. „Die sind ja auch nicht so schön.“ Harald Korff, Sprecher des „Aktionsbündnisses gegen die  ...
... Beschleunigen steige. Auch brauche man weniger Transformatoren im Stadtgebiet. „Die sind ja auch nicht so schön.“ Harald Korff, Sprecher des „Aktionsbündnisses gegen die ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... Evag-Riesenmasten“ sieht in  den Zugeständnissen der Evag einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Ob er ausreicht, darüber will die Initiative heute abend auf der ersten öffentlichen Bürgerversammlung beraten. „Es geht uns nicht nur um die Friederiken-straße, sondern um ...
... Evag-Riesenmasten“ sieht in den Zugeständnissen der Evag einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Ob er ausreicht, darüber will die Initiative heute abend auf der ersten öffentlichen Bürgerversammlung beraten. „Es geht uns nicht nur um die Friederiken-straße, sondern um ... © Klaus Micke / WAZ FotoPool
... die gesamte Strecke der 106“, sagt Korff. Grund zu weiteren Zugeständnissen sieht die Evag allerdings derzeit nicht. „An anderen Stellen, wo es eng wurde, haben wir die Inseln bereits installiert“, so Hoffmann.
... die gesamte Strecke der 106“, sagt Korff. Grund zu weiteren Zugeständnissen sieht die Evag allerdings derzeit nicht. „An anderen Stellen, wo es eng wurde, haben wir die Inseln bereits installiert“, so Hoffmann. © Klaus Micke / WAZ FotoPool
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