Essen. „Das Tagebuch der Anne Frank“ wird als generationenübergreifendes Projekt mit Menschen zwischen 16 und 76 Jahren realisiert. Zum Auftakt der Spielzeit gibt es auch ein Märchenstück für die ganz Kleinen: „Die Schöne und das Biest“.

Mit einem Fokus auf familienfreundliche Produktionen sowie auf theaterpädagogische Projekte startet die Studio-Bühne in die neue Saison. Dabei ist im Spielplan des Krayer Amateurensembles ebenso Platz für märchenhafte Produktionen wie „Die Schöne und das Biest“ als auch für für tiefgründige Stoffe wie „Das Tagebuch der Anne Frank“.
Willi Nienhaus hat den Zweiten Weltkrieg noch als Kind miterlebt. „Mein Vater war Soldat“, erzählt der 76-Jährige „Damals kam man schon in Schwierigkeiten, wenn man nur den falschen Radiosender hörte.“ So musste auch Nienhaus’ Vater bei den Nazis vors Kriegsgericht.
Dass er dem Aufruf der Studio-Bühne folgte, beim Anne-Frank-Projekt mitzumachen, das lag vor vor allem an der Vorlage, die als bedeutsames Dokument aus der Zeit des Holocaust gilt: „Mich beeindruckt die literarische Kraft, mit der Anne Frank exemplarisch das Leben in der damaligen Zeit greifbar machte.“

Er ist einer von 22 Darstellern bei dieser Inszenierung, die bereits vorab mit dem Innovationspreis des Bunds Deutscher Amateurtheater ausgezeichnet worden ist. „Es ist ein Generationen übergreifendes Projekt, bei dem Menschen im Alter von 16 bis 76 auf der Bühne stehen“, so die künstlerische Leiterin Kerstin Plewa-Brodam. Am 9. November feiert „Das Tagebuch der Anne Frank“ Premiere im Saal der einstigen der Herz-Jesu-Kirche in Steele.

Die Märchen haben das Haus überregional berühmt gemacht

Bereits an diese Samstag, 14. September, läutet das Märchen „Die Schöne und das Biest“ im hauseigenen Foyer an der Korumhöhe vorweihnachtlich die Spielzeit ein. „Weihnachtsmärchen waren es, die die Studio-Bühne einst überregional berühmt machten“, so Sandra Mader, die das Stück zusammen mit Petra Hollstein inszeniert. „An diese Tradition wollen wir anknüpfen.“ Singendes Porzellan wie einst bei Disney werde es bei dieser Version, die sich an der Textfassung von Nicholas Steward orientiert, allerdings nicht geben. „Es ist ein familienfreundliches Stück für alle ab 6 Jahren“, so Petra Hollstein.

Außerdem haben es einige Produktionen aus den pädagogischen Theaterwerkstätten in den regulären Spielplan geschafft: darunter die Kinder- und Jugendproduktion „Robin Hood mal anders“ und Kafkas „Die Verwandlung der Erwachsenengruppe“.