Essen. Bühnenerfahrung gefällig? Theaterverrückte und vor allem solche, die es werden wollen, will die Studio-Bühne mit einer offenen Theaterwerkstatt ansprechen: Ab dem 8. Februar gibt das Amateurensemble Neulingen wie Wiedereinsteigern die Möglichkeit, sich auszuprobieren.

Ab dem 8. Februar gibt das Amateurensemble Neulingen wie Wiedereinsteigern die Möglichkeit, sich auszuprobieren auf den Brettern, die die Welt bedeuten - ohne sich gleich an ein Stück zu binden.

Immer wieder bekomme das Ensemble, das sich seit nunmehr 22 Jahren mit hochwertigen Inszenierungen einen festen Platz in der städtischen Kulturszene erarbeitet hat, Anfragen von Menschen, die Lust haben, sich auf der Bühne auszuprobieren. „Doch allzu oft müssen wir sie dann vertrösten, weil die Planungen und Besetzungen schon stehen“, so Theaterleiterin Kerstin Plewa-Brodam.

Mit dem neuen Angebot wolle man nun Interessierte dennoch ans Haus binden: Einmal pro Woche wird Theaterpädagoge Thorsten Simon unter dem Motto „Beziehungskisten“ mit der Gruppe Übungen und Spiele erarbeiten. Im Sommer werden die Ergebnisse in einer Werkschau vor Publikum präsentiert..Zudem erhofft sich Plewa-Brodam, mit diesem Angebot auch Nachwuchs für künftige Produktionen heranzuziehen. „Wir befinden uns Momentan in einer Zeit des Wandels, in der uns traurigerweise einige langjährige Mitstreiter verlassen haben, wir uns aber über neue Gesichter freuen“, stellt sie fest.

Theaterwerkstatt

Die Theaterwerkstatt in der Studio-Bühne, Korumhöhe 11, soll ab dem 8. Februar mittwochs von 19 bis 21 Uhr allen Interessierten ab 18 Jahren offenstehen - Bühnenerfahrung ist nicht erforderlich. Anmeldung unter: info@studio-buehne-essen.de, Tel.: 55 46 01. http://www.studio-buehne-essen.de/

So stehen in diesem Monat gleich zwei Premieren an, in denen insgesamt vier Schauspieler zum ersten Mal auf der Studio-Bühne zu sehen sein werden. „Ob dies für sie ein einmaliges Gastspiel ist oder sich eine längerfristige Anbindung ergibt, wird die Zeit zeigen.“

„Von Mäusen und Menschen“

Zwei der Neulinge werden bereits am kommenden Samstag zu sehen sein: Dann feiert das Drama „Von Mäusen und Menschen“ Premiere. Bei diesem Stück hat nach vielen Jahren Pause die Chefin selbst wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen. „Damit erfülle ich mir einen lang gehegten Wunsch“, betont Plewa-Brodam, denn das Stück habe sie stets fasziniert.

In der Adaption von Johns Steinbecks Novelle wird die Freundschaft der Wanderarbeiter George und Lennie auf eine Probe gestellt. „Zwei Menschen versuchen, sich in Krisenzeiten ihren Traum zu bewahren“, schwärmt Plewa-Brodam, die eine „sehr konzentrierte Inszenierung“ verspricht: „Es gibt kein Bühnenbild, keine Musik, nur die Schauspieler, die die Kraft des Stücks mit ihrem Spiel transportieren.“

"Sugar Dollies" und Geisterstunden

Einen gewaltigen Kontrast zu diesem tragischen Stoff bietet die zweite Premiere am 28. Januar: Mit „Sugar Dollies“ schuf Klaus Chatten eine rabenschwarze Komödie. Regisseurin Sandy Tomsits hat die Farce, in der fünf höchst unterschiedliche Frauen sich als Kandidatin für eine Fernsehshow bewerben, mit einer Prise Lokalkolorit gewürzt.

Am 25. Februar, 16 Uhr, steht bereits die nächste Premiere vor der Tür – das neue Konzept „Achtung: Gruselig! Geisterstunde am Nachmittag“, bei dem Claudia Welzel und Markus Behr im Dunkeln Geschichten lesen, soll vor allem Kinder ab neun Jahren ansprechen.

Fehlen noch Fußballfans als Zielgruppe: So schreibt der Autor Jörg Menke-Peitzmeyer an einer Version seines Stücks „Steht auf, wenn Ihr Schalker seid“, das auf Rot-Weiß Essen zugeschnitten sein soll – Anpfiff für das Stück soll noch vor der Europameisterschaft sein.