Essen. . Der Sozialausschuss der Stadt Essen kommt am Donnerstag zu einer Asyl-Sondersitzung zusammen: Es soll um feste Qualitätsstandards für Flüchtlingsheime und um eine verlässliche Kontrolle gehen. Die Partei-Piraten fordern gar einen „Heim-TÜV“. Hintergrund sind die Vorwürfe gegen European Homecare.

Zu einer Sondersitzung zur Unterbringung von Flüchtlingen kommt der Essener Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration am Donnerstag zusammen. Nach den Vorwürfen gegen die Firma European Homecare (EHC), die sowohl städtische Behelfsunterkünfte als auch die Landeseinrichtung im Opti-Park betreibt, fordern die Partei-Piraten verbindliche Qualitätsstandards und einen Heim-TÜV.

In diese Richtung weist auch die Vorlage der Verwaltung: Danach soll bei der 24-Stunden-Betreuung „konkret festgelegt werden, in welcher Qualität die Leistungen erwartet werden“; die unangemeldeten Kontrollen werde man in Zukunft fortsetzen. In den befristet genutzten Behelfseinrichtungen will die Stadt an EHC allerdings festhalten, die Lage sei hier nicht mit dem Opti-Park vergleichbar. In einem Jahr habe sich in den Einrichtungen in Kupferdreh und Frintrop eine Routine eingespielt; die Heime würden von European Homecare in Absprache mit Mitarbeitern des Amtes für Soziales und Wohnen betreut.

Treffen mit Landesvertretern

Für die geplante 24-Stunden-Betreuung in den städtischen Dauerunterkünften, die ab Anfang 2015 eingeführt werden soll, setze man aber auf die „erfahrenen Träger“ der freien Wohlfahrtspflege; namentlich auf Caritas und Diakonie. Für die Sicherheit soll in diesen Einrichtungen die Stadttochter RGE sorgen.

Für Debatten im Ausschuss dürfte auch das geplante Großasyl des Landes sorgen, das auf dem Gelände des früheren Kutel-Hofes entstehen soll. Die Stadt will die Einrichtung mit bis zu 800 Plätzen bauen und für eine Mindestzeit von 20 Jahren an das Land vermieten. Zuletzt gab es Irritationen, weil die Landesregierung wohl davon ausging, dass die Stadt Essen die Unterkunft auch selbst betreibt; Sozialdezernent Peter Renzel lehnt das ab: „Wir stellen nur die Hülle.“ Am morgigen Freitag gibt es dazu in Düsseldorf ein Treffen mit Vertretern des Landes.

CDU-Sozialexperte Dirk Kalweit glaubt nicht, dass der Sozialausschuss konkrete Beschlüsse fassen werde; das werde wohl erst auf der Ratssitzung am kommenden Mittwoch geschehen. Er gehe aber von einer lebhaften Debatte zu dem Thema aus. So müsse man nicht nur über höhere Qualitätsstandards für die Asylheime sprechen, sondern auch über deren Finanzierung. Die vom Land am Montag bereit gestellten Mittel seien „bestenfalls ein erster Schritt“.

Flüchtlingsheime in Essen

Im ehemaligen Opti-Gewerbepark im Essener Westviertel ist eine Erstaufnahmestelle der Bezirksregierung Arnsberg untergebracht.
Im ehemaligen Opti-Gewerbepark im Essener Westviertel ist eine Erstaufnahmestelle der Bezirksregierung Arnsberg untergebracht. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der Opti-Park aus der Vogelperspektive.
Der Opti-Park aus der Vogelperspektive. © Hans Blossey
Rundgang durch die Notunterkunft für Asylbewerber im Opti-Park.
Rundgang durch die Notunterkunft für Asylbewerber im Opti-Park. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Rundgang durch die Notunterkunft für Asylbewerber im Opti-Park.
Rundgang durch die Notunterkunft für Asylbewerber im Opti-Park. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Flüchtlingshelfer Bernd Brack in der Flüchtlingsunterkunft Auf'm Bögel.
Flüchtlingshelfer Bernd Brack in der Flüchtlingsunterkunft Auf'm Bögel. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingshelfer Bernd Brack in der Flüchtlingsunterkunft Auf'm Bögel.
Flüchtlingshelfer Bernd Brack in der Flüchtlingsunterkunft Auf'm Bögel. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Die Flüchtlingsunterkunft  Auf'm Bögel.
Die Flüchtlingsunterkunft Auf'm Bögel. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Asylbewerberheim in Kupferdreh-Dilldorf.
Asylbewerberheim in Kupferdreh-Dilldorf. © Olaf Fuhrmann / WAZ FotoPool
Asylbewerberheim in Kupferdreh-Dilldorf.
Asylbewerberheim in Kupferdreh-Dilldorf. © Olaf Fuhrmann / WAZ FotoPool
Anwohner der Kapitelwiese in Essen demonstrierten im Juni 2014 dagegen, dass in der ehemaligen Hauptschule  eine Behelfsunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wird.
Anwohner der Kapitelwiese in Essen demonstrierten im Juni 2014 dagegen, dass in der ehemaligen Hauptschule eine Behelfsunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wird. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Behelfsunterkunft für Flüchtlinge an der Kapitelwiese in Katernberg.
Die Behelfsunterkunft für Flüchtlinge an der Kapitelwiese in Katernberg. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Die Behelfsunterkunft für Flüchtlinge an der Kapitelwiese in Katernberg wird im August 2014 renoviert.
Die Behelfsunterkunft für Flüchtlinge an der Kapitelwiese in Katernberg wird im August 2014 renoviert. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Das ehemalige Schulgebäude an der Hatzper Straße wurde im Juli 2014 leergeräumt. Für die Dauer von 18 Monaten soll eine Flüchtlingsunterkunft mit 130 Plätzen hier beheimatet sein.
Das ehemalige Schulgebäude an der Hatzper Straße wurde im Juli 2014 leergeräumt. Für die Dauer von 18 Monaten soll eine Flüchtlingsunterkunft mit 130 Plätzen hier beheimatet sein. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das ehemalige Schulgebäude an der Hatzper Straße wurde im Juli 2014 leergeräumt. Für die Dauer von 18 Monaten soll eine Flüchtlingsunterkunft mit 130 Plätzen hier beheimatet sein.
Das ehemalige Schulgebäude an der Hatzper Straße wurde im Juli 2014 leergeräumt. Für die Dauer von 18 Monaten soll eine Flüchtlingsunterkunft mit 130 Plätzen hier beheimatet sein. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Asylbewerberheim im Löwental in Essen-Werden.
Asylbewerberheim im Löwental in Essen-Werden. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Asylbewerberheim im Löwental in Essen-Werden.
Asylbewerberheim im Löwental in Essen-Werden. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule, Im Neerfeld.
Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule, Im Neerfeld. © Daniel Elke / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule, Im Neerfeld.
Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule, Im Neerfeld. © Daniel Elke / WAZ FotoPool
Demonstration von Pro NRW gegen die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule im Oktober 2013.
Demonstration von Pro NRW gegen die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule im Oktober 2013. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Auf der Gegenseite demonstrierte damals das Bündnis
Auf der Gegenseite demonstrierte damals das Bündnis "Essen stellt sich quer". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingsunterkunft an der Gerhardstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Gerhardstraße in Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft an der Gerhardstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Gerhardstraße in Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Worringstraße in Essen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingsunterkunft an der  Oslenderstraße in der ehemaligen Dilldorfschule.
Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße in der ehemaligen Dilldorfschule. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Flüchtlingsunterkunft an der  Oslenderstraße in der ehemaligen Dilldorfschule.
Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße in der ehemaligen Dilldorfschule. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Gegendemo gegen eine Kundgebung von Pro NRW an der Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße im Oktober 2013.
Gegendemo gegen eine Kundgebung von Pro NRW an der Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße im Oktober 2013. © Kerstin Kokoska / WAZ FotoPool
Gegendemo gegen eine Kundgebung von Pro NRW an der Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße im Oktober 2013.
Gegendemo gegen eine Kundgebung von Pro NRW an der Flüchtlingsunterkunft an der Oslenderstraße im Oktober 2013. © Kerstin Kokoska / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft an der Wengestraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Wengestraße in Essen. © Jörg Schimmel / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft an der Wengestraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Wengestraße in Essen. © Jörg Schimmel / WAZ FotoPool
Asylbewerberunterkunft an der Dahlhauser Straße in Essen.
Asylbewerberunterkunft an der Dahlhauser Straße in Essen. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Flüchtlingsunterkunft an der  Sartoriusstraße in Essen.
Flüchtlingsunterkunft an der Sartoriusstraße in Essen. © Klaus Micke / WAZ FotoPool
Die Anwohner wehren sich im März 2011 gegen das Flüchtlingsheim an der Sartoriusstraße in Essen.
Die Anwohner wehren sich im März 2011 gegen das Flüchtlingsheim an der Sartoriusstraße in Essen. © Klaus Micke / WAZ FotoPool
Ein Asylheim (Landeseinrichtung) für bis zu 800 Flüchtlinge soll bis Ende 2015 auf dem ehemaligen Kutel-Gelände in Essen-Fischlaken stehen.
Ein Asylheim (Landeseinrichtung) für bis zu 800 Flüchtlinge soll bis Ende 2015 auf dem ehemaligen Kutel-Gelände in Essen-Fischlaken stehen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Die Baukosten über 22 Millionen Euro trägt die Stadt, die das Haus dann ans Land vermietet. Vorteil für Essen: Die 800 Asylsuchenden werden auf das Aufnahmekontingent  der Stadt angerechnet.
Die Baukosten über 22 Millionen Euro trägt die Stadt, die das Haus dann ans Land vermietet. Vorteil für Essen: Die 800 Asylsuchenden werden auf das Aufnahmekontingent der Stadt angerechnet. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
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