Altenessen. Die Großenbruchschule in Altenessen hat sich Integration auf die Fahnen geschrieben. Jetzt war sie Teil der Aktion „Schule-Sport-Integration“.
Fußball ist Männersache. In manchen Kreisen ist dieser Satz immer noch in Stein gemeißelt, Frauenfußball wird hier bestenfalls belächelt. Man denke nur an Formel-1-Fahrer Nico Rosberg, der die Frauenfußball-WM einmal mit den Paralympics verglich.
Die Großenbruchschule in Altenessen bemüht sich schon seit einigen Jahren, dieses Klischee zu bekämpfen. Mit Unterstützung der Uni Duisburg-Essen und des BV Altenessen 06 organisiert die Schule Fußball-AGs für Mädchen. 80 Prozent der Grundschüler haben hier einen Migrationshintergrund, sie kommen aus 20 verschiedenen Nationen. „Wir sind eine Schule der kulturellen Vielfalt“, betonte Schulleiterin Helga Wiesenhöfer. Nun ist die Schule auch Teil der bundesweiten Aktionstage „Schule-Sport-Integration“.
Kinder für Sport begeistern
Ziel der Veranstaltung ist es, Kinder aus Migrationsfamilien für Sport zu begeistern, vor allem Mädchen. Aus diesem Grund konnten die Schüler jetzt über den ganzen Schulhof verteilt an diversen Aktivitäten teilnehmen. Außerdem fand sich eine ganze Reihe Gäste ein, um über die Themen Sport und Integration zu debattieren, darunter die Bundesbauftragte für Integration, Aydan Özoguz, der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Walter Schneeloch, und die ehemalige Volleyballnationalspielerin und heutige DOSB-Integrationsbotschafterin, Atika Bouagaa.
Die Besucher informierten sich aber nicht nur über den Aktionstag, sie trafen sich auch, um über passende Förderung für Jungen und besonders Mädchen mit Migrationshintergrund zu diskutieren.
Übungsleiterinnen spielen wichtige Rolle
Neben Lob für das bestehende Projekt wies gerade Bouagaa darauf hin, dass Übungsleiterinnen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle bei der Begeisterung von Kindern für Sport spielen. „Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie sich wohl fühlen und dem sie vertrauen können“, erklärte sie.
Aydan Özoguz sagte, dass man für die Anwerbung von weiblichen Trainern bereits Geld zur Verfügung stellt. Die Gesprächspartner waren sich darüber einig, dass man bei den Angeboten den Migranten entgegenkommen müsse, anstatt darauf zu setzen, dass diese schon von alleine kommen.
Walter Schneeloch wies darauf hin, dass aktuell nur neun Prozent aller Menschen mit Migrationshintergrund in einem Sportverein aktiv sind,. Ein Zustand, den die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz ändern möchte: „Schließlich ist Sport der schönste Weg, um Menschen in die deutsche Vereinskultur einzuführen“, sagte sie.