Essen. Regine Möllenbeck, Chefin der Essener Schulverwaltung, sieht die Schulen in der Stadt noch ausreichend aufgestellt, um Zuwandererkinder zu integrieren. „Hierfür werden vom Land ja zusätzliche Lehrerstellen zugewiesen.“ Wanderten noch viele weitere Menschen zu, könne es personell aber eng werden.
In einem Bericht des NRW-Schulministeriums hieß es vor wenigen Tagen, dass der verstärkte Zuzug von Menschen aus Südosteuropa viele Schulen vor große Herausforderungen stellen werde. Ein großes Problem seien in erster Linie fehlende Deutsch-Kenntnisse, die „eine Teilnahme am Unterricht in einer Regelklasse“ nicht zuließen.
Regine Möllenbeck, Chefin der Essener Schulverwaltung, sieht die Schulen der Stadt derzeit noch ausreichend aufgestellt, um Kinder und Jugendliche von Zuwanderern in den Schulalltag zu integrieren. „Hierfür werden uns vom Land ja zusätzliche Lehrerstellen, so genannte Integrationsstellen, zugewiesen.“ Sollte man im Frühjahr allerdings feststellen, dass noch mehr Personal benötigt werde, „weil weitere Menschen kommen“, könne es diesbezüglich an den Schulen eng werden.
Kinder von Rumänen und Bulgaren sind für Essener Schulverwaltung keine Sondergruppe
Was Möllenbeck grundsätzlich wichtig ist: „Kinder von Rumänen und Bulgaren sind für uns keine Sondergruppe, sondern Zuwandererkinder wie andere auch.“ Und unter diesen gebe es eben welche, die Deutsch-Kenntnisse hätten. Andere beherrschten die Sprache nur wenig oder eben gar nicht. „Hiernach entscheidet sich das weitere Vorgehen.“
Schüler, die nur über wenig oder keine Sprach-Kenntnisse verfügten, würden in so genannten Seiteneinsteiger-Kursen erst einmal in Deutsch fit gemacht, „um danach einem regulären Unterricht folgen zu können“. In Essen, einer Stadt, in der Menschen aus 140 Nationen lebten, gebe es wohl keine Grundschule ohne Kinder mit Migrationshintergrund, so Möllenbeck. „Das ist kein Problem.“ Schwierig könne es aber in Stadtteilen werden, wo große kulturelle Gegensätze aufeinanderprallten, „wie beispielsweise in Altendorf oder im nördlichen Bereich der Innenstadt“.
Leistungsstarke Schüler machen, wenn sie Deutsch gelernt haben, erfolgreichen Abschluss
Gute Erfahrungen mit Seiteneinsteiger-Kursen hätten Schulen wie etwa die Theodor Goldschmidt-Realschule, die Unesco-Schule, das Nord-Ost-Gymnasium, aber auch viele Hauptschulen in der Stadt gemacht. „Hier machen Lehrer immer wieder die Erfahrung, dass sie leistungsstarke Kinder und Jugendliche haben, die, wenn sie Deutsch gelernt haben, auch einen erfolgreichen Schulabschluss machen.“
Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte jetzt auch noch einmal darauf hingewiesen, dass für einen Unterricht in Herkunfts-Sprachen wie etwa Bulgarisch, Rumänisch, Romanes oder Türkisch die Schulbehörden freie Stellen mit Lehrern aus dem Kreis der Zuwanderer besetzten könnten. Regine Möllenbeck: „Das ist ja gut zu wissen. In Essen gibt es das bislang nicht.“ Allerdings werde es wohl auch nicht so ganz einfach sein, entsprechend qualifiziertes Personal zu finden.