Essen. . Nach den Naturwissenschaften und dem Verwaltungstrakt ist das Farb-Konzept für das Gebäude der Uni einen Schritt weiter: Jetzt haben auch die Geisteswissenschaften einen „Leuchtturm“, der bunt strahlt. Die Uni möchte ab 2016 noch einen weiteren Turm gestalten, doch noch ist unklar, ob das finanziert werden kann.

Strahlend rot leuchten seit einigen Wochen die Geisteswissenschaften des Uni-Gebäudes, denn alles, was Geisteswissenschaft ist auf dem Essener Campus, ist ja zumeist in einem Gebäudeteil untergebracht, der mit „R“ anfängt, „R“ wie „Rot“.

Von November 2012 bis jetzt ist der Gebäudeturm aufwändig saniert worden, innen und außen, 2,3 Millionen Euro waren dafür nötig, und zur Sanierung gehörte auch die Erneuerung der Fassade von 1973. Die braune Hülle wurde gegen pulverbeschichtete Aluminium-Paneelen ausgetauscht, die jetzt in Rot-Tönen und Violett strahlen, auch ein Streifen Blau gehört dazu, „als Komplementär-Element“, sagt der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker, von dem das gesamte Farbkonzept stammt, das zumindest die Türme der Uni in strahlende Landmarken verwandelt.

2009 war der erste Turm fertig, „T03“ an den Naturwissenschaften, „T“ steht für „Tannengrün“, also ist dieser Turm vor allem in Grüntönen gehalten, Gelb ist auch dabei, und Anfang letzten Jahres wurde der Turm des Verwaltungstraktes an der Mensa fertig, er ist besonders bunt geworden, „denn hier, in der Verwaltung, sind ja alle Fakultäten vertreten“, sagt Künstler Gläsker. Kritiker sagen: Die Gestaltung erinnert ein wenig an den Werbe-Auftritt einer Buchhandel-Kette, aber wie dem auch sei: Besser als Braun sind die bunten Hingucker allemal.

Weitere bunte Türme soll es aus Kostengründen nicht geben

UniversitätJetzt ist die Umgestaltung erst mal abgeschlossen, am roten Turm sind sie noch mit Restarbeiten beschäftigt. Im Jahr 2016 soll es weitergehen: „R11“ soll dann auch in Rot-Tönen strahlen, „wegen seiner Höhe und Lage ist er von der Stadt aus am besten zu erkennen“. Entsprechende Bedeutung misst man an der Hochschule diesem vierten Turm zu. Ob dafür Sponsoren-Geld benötigt wird, ist derzeit unklar; Uni-Rektor Ulrich Radtke hatte zu Beginn des vergangenen Jahres die fehlende Summe auf 60.000 Euro beziffert. Ob das noch Stand der Dinge ist, kann an der Hochschule derzeit niemand sagen. Fest steht jedenfalls: Die Planungen für einen vierten bunten Turm laufen. Und dann wird Schluss sein mit Farbe.

Denn weitere bunte Türme soll es aus Kostengründen definitiv nicht geben. Bereits Ende letzten Jahres hatte das Land, dem das Gebäude gehört, festgelegt, dass bei weiteren Turm-Erneuerungen die farbliche Außengestaltung auf „Grau“ beschränkt wird.

Den Künstler schmerzt das sehr – er hatte eigentlich vorgehabt, sämtliche Türme farblich umzuwandeln. Auch farblich passende, horizontale Neonleisten sollten angebracht werden, wenn es nach ihm gegangen wäre, „sodass die Uni von oben aussieht wie ein Diamant.“