Essen. . In Altenessen entsteht ein neuer Naherholungsraum mit einem renaturierten Wasserlauf. Erste Vorbereitungen sind bereits angelaufen.
Der Umbau des Emscher-Systems im Essener Norden kommt immer mehr in Fluss: Mehrere Baustellen am Borbecker Mühlenbach und am Katernberger Bach zeigen, dass deren Umgestaltung bereits läuft. Als dritten Bach packt die Emschergenossenschaft bald den Schurenbach an.
Dabei erhält das verrohrte Gewässer eine neue Trasse und wird ans Tageslicht geholt. Mit Rodungen zwischen der Schurenbachhalde und der Autobahn A42 bereitet die Emschergenossenschaft jetzt die Baufläche vor. Vor dem Start des Kanalbaus werden die Nachbarn über das Projekt informiert.
Schurenbach mit sauberem Wasser an die Oberfläche zurückholen
Der Schurenbach entspringt südlich des Nordfriedhofes nahe der Jugendfarm in Altenessen und verläuft durch die Kleingärten am Hegerkamp fast bis zur Basune-straße im offenen Graben. Zwischen Basunestraße und Heßler-straße fließt auch Mischwasser der Stadt in den unterirdisch verrohrten Bach, bevor er nordöstlich der Schurenbachhalde den Schwarzbach erreicht.
„Überall, wo es möglich ist, werden wir den Schurenbach mit sauberem Wasser an die Oberfläche zurückholen, mit neuem Leben erwecken und für das Schmutzwasser einen neuen Kanal bauen“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. „Un-sere Arbeiten sind mit den Stadtwerken abgestimmt, die in der Heßlerstraße ebenfalls einen Kanal bauen. Wir beginnen dort erst in den Sommerferien, wenn die Fahrzeugmengen geringer sind.“
Von schmutzigem Abwasser und sauberem Quell- und Grundwasser
Im Bereich des Hegerkamps und der Heßlerstraße baut die Emschergenossenschaft parallel zum bestehenden Bachkanal auf 370 Metern Länge einen Reinwasserlauf – zur Trennung von schmutzigem Abwasser und sauberem Quell- und Grundwasser.
Nördlich der A 42, wo gerade die Rodungen laufen, erhält der Schurenbach eine 900 Meter lange, komplett neue Trasse mit offenem Bett. „Dieses Stück des Schurenbachs soll sich in den kommenden Jahren zu einem Naherholungsgebiet entwickeln“, erklärt Abawi. Der Lauf des neuen Gewässers orientiere sich am Fuß der Schurenbachhalde. Die Weg auf die Halde bleiben erhalten und wird nur während der Bauarbeiten kurz unterbrochen.
Der Kanalbau erfolgt im Rohrvortriebsverfahren. Nur für einzelne Schächte sind Baugruben erforderlich. Die Arbeiten am Abwasserkanal und für die ökologische Umgestaltung werden parallel abgewickelt – von März 2014 bis Oktober 2015. Baustart wird am Hegerkamp sein.