Einbrecherjagd an Rhein und Ruhr – 2400 Polizisten im Einsatz
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Essen/Düsseldorf. Die Polizei macht am Donnerstag für Einbrecher- und Diebesbanden die deutsch-niederländische Grenze dicht: Seit dem Morgen sind im Regierungsbezirk Düsseldorf 2400 Beamte im Einsatz. Auch in Essen, Duisburg und Oberhausen kontrollieren die Polizisten bis zum Abend Autofahrer.
Seit dem frühen Donnerstagmorgen geht die Polizei an Rhein und Ruhr mit mehr als 2400 Beamten gegen organisierte Einbrecher- und Diebesbanden vor. Den Großeinsatz im Regierungsbezirk Düsseldorf koordiniert die Polizei der Landeshauptstadt.
Bis zum Abend kontrollieren die Fahnder an mehr als 200 Punkten in Düsseldorf, Essen, Oberhausen, Duisburg, Wesel, Kleve, Mönchengladbach, Viersen, Wuppertal, Mettmann, Neuss und Krefeld sowie im deutsch-niederländischen Grenzgebiet Autofahrer. Auch die Polizei aus dem Nachbarland ist am grenzüberschreitenden Einsatz mit großem Aufgebot beteiligt. Die Kölner Polizei ergänzt die Aktion mit Kontrollen im Bereich des Dreiländerecks an der Autobahn 44 und an der A 4.
Zwischenstand der Aktion, den die Düsseldorfer Polizei um 15.30 Uhr meldete: über 3500 Fahrzeuge wurden kontrolliert, über 6200 Personen überprüft, 125 Autos und 36 Wohnungen durchsucht. Außerdem nahmen die Beamten 41 Personen fest, davon wurde in zwölf Fällen Haftbefehle vollstreckt.
Festnahme und Beschlagnahmung auf Essener Flohmarkt
"Wir wollen die Reisewege der Banden stören und die Täterstrukturen kennenlernen", sagt Tanja Hagelüken, Sprecherin der Polizei Essen. Dort schwärmten am Morgen Zivilfahnder auf dem Flohmarkt-Gelände am Autokino im Norden der Stadt aus. Uniformierte bewachten zeitgleich die Ausgänge des Marktes.
Gegen 10.30 Uhr wurde dort ein per Haftbefehl gesuchter Mann festgenommen. Zudem mussten zwei Frauen mit auf die Polizeiwache kommen. Gegen sie wird in einem Betrugsdelikt ermittelt und die Staatsanwaltschaft hatte sie zur sogenannten "Aufenthaltsermittlung" ausgeschrieben, weil ihr Wohnort nicht bekannt ist. Auf der Wache nahmen die Beamten von den Frauen Fingerabdrücke und machten Fotos.
In Essen fand die Polizei einen Ford, dessen Kennzeichen nicht zum Auto passten
An einem Kontrollpunkt an der Gladbecker Straße in Essen stellte die Polizei am Vormittag einen roten Ford sicher, dessen Kennzeichen nicht zum Auto passte. Nun ermitteln die Beamten in dem Fall.
Polizeiaufgebot am Autokino
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In Mülheim hielten die Beamten einen Mann in seinem Auto an. Er hatte keinen Ausweis dabei und musste daher mit zur Polizeiwache. Nachdem die Beamten seine Fingerabdrücke nahmen und diese mit ihrer Datenbank abglichen, stellte sich heraus, dass der Mann bereits eine Anzeige wegen Einbruchs hatte.
An der Schalker Straße in Essen versuchte ein Mann gegen 14.21 Uhr vor der Kontrolle der Polizei mit dem Auto zu flüchten. Beamte der Einsatzhundertschaft verfolgten ihn, stoppten den Wagen. Der Mann rannte zu Fuß weiter. Wie sich hinterher herausstellte, lag gegen den Mann ein Haftbefehl vor. Er musste mit zur Wache.
Im Regierungsbezirks Arnsberg kontrollierten 1700 Polizisten vor einer Woche 6400 Autos
"Die Kontrollen sind ein weiterer Baustein im landesweiten Kampf gegen mobile Einbrecherbanden", erklärte die Polizei. Vor einer Woche hatten etwa 1700 Einsatzkräfte im Regierungsbezirk Arnsberg bei einer Schwerpunkt-Kontrollaktion gegen Wohnungseinbrecher, Buntmetall- und Taschendiebe 6400 Autos kontrolliert. Die mobilen Täter reisen häufig aus Osteuropa an, sind bandenmäßig organisiert, verüben viele Einbrüche in kurzer Zeit und verschwinden dann wieder über Landesgrenzen zurück ins Ausland.
"Wir kennen diese Strukturen und stellen uns den Tätern in den Weg", erläuterte der Einsatzleiter, Kriminaldirektor Frank Kubicki, am Morgen bei einer Kontrolle auf der A 52 bei Roermond und Elmpt. "Durch die Kontrollen erhöhen wir den Druck auf diese Banden und stören ihre Reisewege nachhaltig." (pg/WAZ)
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