Oberhausen. Die Oberhausener Polizei registrierte in den vergangenen Tagen wieder eine große Zahl an Wohnungseinbrüchen. Die Täter, allem Anschein nach organisierte Einbrecher-Banden, suchen mittlerweile straßenweise nach geeigneten Objekten. Von Donnerstag bis Sonntag wurden sie neun Mal fündig.
Oberhausen ist in den vergangenen Tagen offenbar wieder zum Ziel von organisierten Einbrecher-Banden geworden.
Die örtliche Polizei listete gestern allein sechs Einbrüche und drei Einbruchsversuche in der Zeit von Donnerstag bis Sonntag auf, von denen sich alleine sieben Fälle am Samstag und Sonntag ereigneten.
Aufgrund der zuletzt gestiegenen Zahl von Wohnungseinbrüchen hatte die Polizei angekündigt, mehr Kräfte im Kampf gegen dieses Deliktsfeld einsetzen zu wollen. Über folgende Fälle berichtete die Polizei:
- Zwischen Donnerstag, 3.30 Uhr, und Freitag, 17 Uhr: Einbrecher hebeln eine Hauseingangstür an der Virchowstraße auf. Sie verschwinden, wurden vielleicht gestört.
- Zwischen Donnerstag, 17 Uhr, und Freitag, 7.30 Uhr: An der Straßburger Straße wird die Terrassentür eines Rohbaus eingedrückt. Beute: diverse Werkzeuge der Marke Bosch.
- Samstag, 1.35 Uhr: Zwei 20 bis 25 Jahre alte Einbrecher versuchen an der Erftstraße, durch ein auf Kipp stehendes Fenster in eine Erdgeschosswohnung zu gelangen. Sie stoßen auf die 48-jährige Bewohnerin. Die Männer flüchten.
- Samstag, zwischen 9 und 13 Uhr: Einbrecher versuchen die Wohnungstür eines Hauses an der Danziger Straße aufzubrechen. Sie scheitern.
- Samstag, zwischen 19 und 24 Uhr: An der Straße Breitenbruch dringen Einbrecher durch ein auf Kipp stehendes Fenster in eine Wohnung ein. Beute: Laptop, Armbanduhr und Bargeld.
- Sonntag, 0.04 Uhr: Am Rechenacker hört eine Zeugin ein Klirren von der anderen Straßenseite. Sie sieht, wie zwei Personen in ein Fenster einstiegen. Trotz Großfahndung entkommen die Täter.
- Sonntag, 3 Uhr: An der Genter Straße scheitern Unbekannte an einer Haustür.
- Sonntag, 14.30 bis 19.10 Uhr: Einbrecher hebeln an der Bebelstraße eine Etagentür auf, werden aber offenbar gestört.
- Sonntag, 14.30 bis 21 Uhr: Gleich in zwei Wohnungen eines Mehrfamilienhauses an der Christoph-Schlingensief-Straße dringen Einbrecher durch „Schlossziehen“ ein. Eine Wohnung wird durchwühlt, die zweite steht leer.
Durchaus möglich ist, dass einige der Einbrüche von denselben Tätern auf einem Beutezug ausgeführt wurden. Polizeisprecher Johannes Paus will das nicht ausschließen. „Banden gehen sehr strukturiert vor“, sagt Paus. „Übliche Vorgehensweise ist, dass sie über Autobahnen anreisen und Personen absetzen, die allein oder meist zu zweit durch die Straßen ziehen. Dabei haben sie es auf ‘Taschenbeute’ abgesehen, also Bargeld, Schmuck oder auch mal eine teure Kamera.“ Mit großen Teilen wie Fernsehern belasten sie sich meist nicht gern. Schnell rein, schnell raus ist die Devise: „Die Täter halten sich in der Regel nie länger als fünf bis zehn Minuten in einer Wohnung auf.“
Als Werkzeug genügt den Tätern ein stabiler Schraubenzieher oder ein kleines Stemmeisen. Das nutzen sie übrigens gerne auch tagsüber. „Das Problem ist“, so Paus: „Nachts wird verriegelt und verrammelt. Tagsüber gehen die Leute bei auf Kipp stehenden Fenstern einkaufen.“