Oberhausen/Rees. . Einen Tag nach der spektakulären Flucht zweier Bankräuber quer durch das Ruhrgebiet war die Polizei erneut mit etlichen Einsatzfahrzeugen auf Verbrecherjagd: Eine Bande flüchtete am Dienstagvormittag von Rees (Kreis Kleve) über die A 3 bis nach Oberhausen, ließ das Fluchtauto in Sterkrade stehen. Die Polizei brach den Großeinsatz im Bereich mehrerer Einkaufszentren um 14.20 Uhr erfolglos ab.
Nur einen Tag nach der spektakulären Verfolgungsjagd quer durch das Ruhrgebiet hielten erneut Kriminelle auf der Flucht die Polizei auf Trab: Die Autobahnpolizei verfolgte am Mittag eine Einbrecherbande auf der Autobahn 3 vom Kreis Kleve bis nach Oberhausen. Die Täter ließen ihren Fluchtwagen im Stadtteil Sterkrade stehen, nachdem sie dort gegen ein Verkehrsschild gerast waren. Die Polizei brach den Großeinsatz im Bereich mehrerer Einkaufszentren um 14.20 Uhr ab: Die vier jungen Männer konnten in der Menge der Kunden untertauchen – und zunächst entkommen.
Um 11.10 Uhr verständigte ein Anwohner des Heckenweges in Rees-Bienen am Dienstagvormittag die Polizei im Kreis Kleve. Der 66-Jährige hatte die jungen Einbrecher in der Wohnung seines Nachbarn auf frischer Tat ertappt. „Die Männer verwüsteten die Wohnung auf der Suche nach Wertgegenständen“, berichtet Manuela Schmickler, Sprecherin der Polizei Kleve.
Letztlich konnten sie Schmuck stehlen. Der Zeuge hatte sie als 18 bis 20 Jahre alt und dunkelhaarig beschrieben, nach seiner Beobachtung trugen drei von ihnen dunkle Jacken, einer war in einer blau-weißen Collegejacke unterwegs. Die Bande machte sich in einem hellblauen Mercedes mit bulgarischem Kennzeichen aus dem Staub, die Polizei leitete sofort die Fahndung ein.
Täter versteckten sich im Kaufland
Zunächst mit Erfolg. Noch auf der Autobahn 3, nahe Dinslaken, entdeckten Beamte der Autobahnpolizei die Einbrecher und nahmen die Verfolgung der C-Klasse (180 C) auf – ähnlich wie im Fall der Gelsenkirchener Bankräuber anscheinend mit Sicherheitsabstand und Zermürbungstaktik.
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Vom Heckenweg im beschaulichen Bienen bis nach Oberhausen-Sterkrade sind es über die Autobahnen 3 und 516 mehr als 50 Kilometer. Ein Polizeihubschrauber begleitete die rasante Fahrt vom Niederrhein in den Westen des Reviers. In Oberhausen-Eisenheim verließen die Täter die Autobahn 516, kamen dabei ins Schleudern und nahmen dann über Steinbrinkstraße, Eugen-zur-Nieden-Ring und Bahnhofstraße Kurs auf das neue technische Rathaus in Sterkrade.
Auf der Bahnhofstraße verlor der Fahrer kurz die Kontrolle über den Benz, der Wagen krachte gegen ein Verkehrsschild. "Dann sind die vier Männer in unterschiedliche Richtungen davongelaufen", sagte Polizeisprecher Johannes Paus. Zwei der Einbrecher sprinteten in den Supermarkt Kaufland. Die Polizei Oberhausen und die Autobahnpolizei Düsseldorf, die alle verfügbaren Streifenwagen in den Oberhausener Norden geschickt hatten, versperrten die Eingänge. Johannes Paus: "Wir haben das Gebäude auch durchsucht, konnten aber niemanden stellen."
Auch der Spürhund verlor an der Aral-Tankstelle die Spur
Fündig wurden die Polizisten stattdessen an einem Zaun am Parkplatz des Praktiker-Marktes, Ecke Bahnhof-/Holtener Straße. Dort ließ einer der Flüchtigen seine schwarze Jacke und ein T-Shirt liegen. Ein Personenspürhund schnüffelte, nahm die Verfolgung auf – und verlor die Spur etwa 300, 400 Meter weiter an der Aral-Tankstelle an der Hallenbadkreuzung.
Auch seine drei Komplizen konnten sich trotz Großaufgebotes der Polizei aus dem Staub machen. Das weitläufige Areal rund um Sterkrader Tor, so Paus, sei wegen der vielen Geschäfte, Märkte und Nebenstraßen sehr unübersichtlich. Gut möglich, dass das Quartett absichtlich in die Menschenmenge flüchtete.
Polizei verfolgte Einbrecher
Um 14.20 Uhr brachen die Fahnder den Großeinsatz ab: "Die Fahndung", so Paus, laufe "selbstverständlich mit Hochdruck weiter." Die Polizei hofft wegen der Vielzahl potentieller Zeugen auf Hinweise. Woran das Quartett zu erkennen ist? "Einer der Männer trug eine blau-weiße Collegejacke, ein zweiter eine stahlblaue 7/8-Hose." Alle vier sollen schlank sein, etwa 1,75 Meter groß und dunkelhaarig.
Hinweise nehmen die Kriminalpolizei Emmerich (02822/7830) und die Polizei Oberhausen (0208(/8260) entgegen.