Essen. . In der Nacht auf Freitag werden zwischen den Gleisen am Hauptbahnhof, nun auf der Südseite des Bahndamms, zwei Bohrgeräte aufgebaut. Deshalb muss die Nordwestbahn den Fahrplan des RE 14 ändern. Dafür kann die Bahn das Tempolimit wohl für ein drittes Gleis aufheben.

Neuigkeiten von der Baustelle im Westen des Essener Hauptbahnhofs: Die Hohlräume im Flöz Dickebank 1 sind wie berichtet verfüllt, im Flöz Dickebank 2 dagegen konnte Essen Grundbau (EGB) keine Hohlräume oder verbrochene Zonen finden. Darum wird die Deutsche Bahn wohl am Freitag ein weiteres Gleis ohne Geschwindigkeitsbegrenzung freigegeben.

Und wieder werden aller Voraussicht nach Reisende Richtung Duisburg profitieren: Auf Gleis 1 und 2 ist die Tempo-5-Zone bereits seit Dienstagmittag aufgehoben, ab Freitagnachmittag dürfen Züge wohl auch über Gleis 4 wieder schneller fahren. Das bislang dort platzierte Bohrgerät wird Freitagnacht auf der Südseite des Bahndamms, an Gleis 8 aufgebaut. „Außerdem bauen wir in diesem Bereich ein zweites Bohrgerät auf“, erklärte am Freitagmittag EGB-Chef Jürgen Schauwecker.

Züge der Linie RE 14 fahren ab Freitag bis Essen-Steele Ost

In die Quere kommen die beiden Bohrer der Linie RE 14 der Nordwestbahn (Borken - Dorsten - Gladbeck West - Bottrop Hbf - Essen-Borbeck - Hauptbahnhof Essen). Das Unternehmen reagiert mit einem veränderten Betriebskonzept: Die Linie wird ab Freitag von Essen über Essen-Steele nach Essen-Steele Ost verlängert, da im Hauptbahnhof nicht mehr alle Gleise zur Verfügung stehen, die für eine Wende dort benötigt würden.

Für eine reibungslose Reisekette empfiehlt die Nordwestbahn Reisenden der S9 aus Richtung Haltern am See bereits im Hauptbahnhof Bottrop in die Züge des RE 14 umzusteigen. Eine zweite wichtige Einschränkung: „Aufgrund der Bohr- und Verfüllarbeiten an Gleis 8 entfällt bis auf Weiteres ab Freitag, 6. Dezember, die morgendliche Verstärkerfahrt der RE 14 (Abfahrt montags bis freitags um 6.35 Uhr ab Dorsten Hbf; Ankunft 7.10 Uhr, Essen Hbf)“, teilt das Unternehmen mit.

Wegen des Tempolimits auf den Gleisen über dem „Problemstollen“ am Hauptbahnhof Essen bittet die Nordwestbahn ihre Fahrgäste, „sich auf Verspätungen von bis zu 20 Minuten einzustellen“. Infos zu allen anderen betroffenen Linien finden Sie hier (Stand: Donnerstag, 5. Dezember).

Thyssen-Krupp blickt Bohrungen „ganz gelassen“ entgegen

Den anstehenden Bohrungen im Schatten des Thyssen-Hauses an der Bert-Brecht-Straße blicke Thyssen-Krupp „ganz entspannt“ entgegen, sagte auf Anfrage Robin Zimmermann, Leiter der Konzern-Pressestelle.

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Unter dem 80 Meter hohen Gebäude steht zwar ein Flöz, das aber sei „beim Bau berücksichtigt worden“, so Zimmermann. „Es gab damals konstruktive Sicherungsmaßnahmen.“ Der Keller etwa sei „biegesteif“ ausgebaut worden. Hinweise darauf, dass an der Stelle des Gebäudes Kohle abgebaut wurde, habe es demnach damals nicht gegeben.

Das Thyssen-Haus, heute Sitz der Sparte Thyssen-krupp Materials, wurde 1960 eröffnet In Essen sind mit RWE-Turm (120 Meter), Rathaus (106), Postbank-Hochhaus (91,59), dem RWE-Hochhaus an der Kruppstraße (85) und Rellinghaus II (82) nur fünf Gebäude höher als das Thyssenhaus.