Essen.. Das Fahrplanchaos am Essener Hauptbahnhof wegen der Bergschäden wird durch neue Umleitungen der Bahn verschärft. Eine Woche lang soll die Linie RE2 von Düsseldorf nach Münster nun Essen und Mülheim meiden. Und auch sonst hat sich der Fahrplan längst nicht normalisiert.
Der Problem-Stollen und kein Ende. Am Donnerstag herrschten an vielen Bahnhöfen rund um Essen erneut chaotische Zustände, Reisende wurden von einer Entscheidung der Deutschen Bahn überrascht, weitere Umleitungen einzurichten.
Betroffen war vor allem die Linie RE2. Die Regionalexpresse halten auf dem Weg von Düsseldorf nach Münster planmäßig im Essener Hauptbahnhof. Am Donnerstag wurden die Züge jedoch über den Bahnhof Altenessen umgeleitet, erst ab Gelsenkirchen Hbf verkehrte die Bahn wieder auf der eigentlichen Strecke.
Ersatzbusse zwischen Hilden und Solingen
Auch auf der Linie S1 kam es zu Änderungen. Die Züge verkehrten von Dortmund kommend nur bis Hilden. Wer bis Solingen weiterreisen wollte, musste in Ersatzbusse umsteigen. Ein Bahnsprecher begründete die Umleitungen auf Anfrage mit weiteren „Sondierungsarbeiten“ im Bereich der Gleise drei und vier des Hauptbahnhofs Essen.
Dem Sprecher zufolge werden der RE2 und die S1 auch am Freitag darüber hinaus nicht regulär fahren, die geänderten Fahrpläne hätten „voraussichtlich“ bis Donnerstag, 5. Dezember, Bestand.
Verspätungen von 50 Minuten keine Seltenheit
Die Bahn arbeitet seit Tagen daran, die Situation im Schienenverkehr zu entschärfen. Weiterhin fahren die Züge nur im Schritttempo über den Stollen, was zu Verzögerungen von fünf bis 15 Minuten führt. Durch Staus wird die Wartezeit häufig noch verlängert, so dass sich die Fahrtzeit für die Strecke von Essen bis Duisburg etwa von 20 Minuten schnell auf 50 Minuten und mehr addiert.
Der Fahrplan wird längst nicht mehr eingehalten. Verspätungen von 50 Minuten sind keine Seltenheit. Komplette Ausfälle kommen dazu. Normalerweise passieren den Bahnhof 550 Fahrzeuge täglich – damit sich die Verspätungen nicht weiter addieren, schicken die Verantwortlichen manche Bahnen über eine Alternativstrecke.
„Es kann vorkommen, dass wir doch noch einen Zug umleiten müssen, wenn es eng wird“, so der Sprecher, der empfiehlt, sich vor Fahrtantritt über Verspätungen zu informieren - online oder per Telefon (0800 / 1 50 70 90).