Hohlräume verfüllt – Bahn hebt Tempo-5-Zone teilweise auf
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Essen. . Gute und schlechte Nachrichten für Pendler. Die gute: Die Hohlräume unter den Gleisen 1 und 2 sind verfüllt, Züge Richtung Duisburg dürfen wieder schneller fahren. Der RE 2 aber endet nun Richtung Westen in Essen. Und: Ende der Woche kommt es zu neuen Behinderungen durch die Bohrungen.
Die Arnsberger Bezirksregierung und die Deutsche Bahn haben für Fahrgäste gute und schlechte Nachrichten von der Baustelle zur Stabilisierung des Erdreichs rund um den „Problemstollen“ am Essener Hauptbahnhof. Die gute vorweg: Unter den Gleisen 1 und 2, auf der Nordseite der Anlage, sind alle Hohlräume und Verbruchzonen im Flöz Dickebank 1 verfüllt. Das haben die Gutachter der Firma DMT den Ingenieuren der Bergbau-Abteilung bestätigt. Auf diesen Schienen können die Züge darum seit Dienstag, 13 Uhr, in Richtung Duisburg/Düsseldorf wieder mit normaler Geschwindigkeit fahren.
Davon sollen vor allem Pendler in den Regionalzügen Richtung Westen profitieren, also zum Beispiel auf der Route des RE 1. Das verspricht Andrea Brandt, Bahnsprecherin für NRW. Für Reisende würden sich „Verspätungen teilweise deutlich reduzieren“. Ein Nadelöhr bleibt die Gefahrenzone, in der Essen Grundbau mittlerweile 1300 Kubikmeter Kalk-Sandstein-Gemisch unter die Erde gebracht hat, freilich trotzdem.
Zumal die Abteilung Bergbau und Energie NRW bereits weitere Behinderungen des Schienenverkehrs für Ende der Woche ankündigt: Das Bohrgerät, das bislang zur Erforschung der Flöze Dickebank 1 und 2 zwischen den Gleisen stand, soll weiter südlich auf dem Bahndamm aufgebaut werden. Von dort aus wollen die Experten Hohlräume im Flöz Sonnenschein an der Bert-Brecht-Straße suchen.
Darum werde es „voraussichtlich Ende der Woche notwendig werden, Gleis 8 zu sperren“, erklärte am Dienstag Andreas Nörthen, Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie in NRW. Eine Bahnsprecherin wollte sich allerdings auf dieses Gleis noch nicht festlegen. Welche Züge von den Bohrungen auf der Südseite des Bahndamms betroffen sein werden, sei deshalb noch unklar. „Wir müssen erst ein Betriebskonzept haben.“ Nach der Aufhebung der Tempo-5-Zone für die Gleise 1 und 2 sind aber schon jetzt Züge Richtung Dortmund stärker von den Behinderungen betroffen.
Die Bahn kündigte an, über Veränderungen laufend zu informieren. Aktuell ist dies aber der Stand (Dienstag, 3. Dezember, 16 Uhr):
Umleitungen, Verspätungen: So fahren die Bahnen am Hauptbahnhof Essen
Die Bahn kündigte an, über Veränderungen laufend zu informieren. Aktuell ist dies aber der Stand (Dienstag, 3. Dezember, 16 Uhr):
■ Aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkung müssen sich Reisende Richtung Dortmund weiterhin auf Verspätungen „zwischen fünf und 15 Minuten einstellen“, teilt die Bahn mit.
■ Eine Neuerung betrifft die Regionalexpress-Linie 2: In beiden Richtungen fahren die Züge bis auf Weiteres nur zwischen Münster und Essen Hauptbahnhof. Normalerweise fährt der „Rhein-Haard-Express“ über Mülheim und Duisburg bis nach Düsseldorf. Düsseldorf bzw. Essen müssen Reisende auf andere Züge ausweichen.
■ Die Züge auf der Linie S 3 fahren den Essener Hauptbahnhof nun auch wieder an, so die Bahn. Sie verkehren nun dreimal stündlich von Hattingen bis Essen Hauptbahnhof. Seit der Geschwindigkeitsbegrenzung war die S 3 nur bis Essen-Steele-Ost sowie zwischen Oberhausen Hauptbahnhof und Mülheim-Styrum gefahren.
■ Die Bahnen der Linie S 1 fahren weiterhin durchgehend zwischen Dortmund und Solingen und halten weiterhin zusätzlich in Mülheim (Ruhr) West.
■ Die Züge der S 9 fahren dreimal stündlich von Wuppertal weiter bis Essen-Steele und von Essen-West nach Bottrop/Haltern. Zwischen Essen Hbf und Essen West können die Züge der S 1 genutzt werden. Bei der S 1, der S 3 und der S 9 kommt es zu Verspätungen. Einzelne Züge können ausfallen.
■ Die zusätzlichen Regionalzüge des Weihnachtsverkehrs fahren „nach derzeitigem Sachstand auch am zweiten Adventssamstag, am 7. Dezember wie vorgesehen und in den Aushängen an den Bahnhöfen angekündigt alle geplanten Halte an“, meldet die Bahn. Da die Weihnachtszüge zwischen Essen-Kray Süd und Duisburg auf der S-Bahn-Strecke fahren, könne es auf der Strecke „u geänderten Abfahrts-Bahnsteigen kommen“.
■ Für Reisende im Fernverkehr bleibt die stündliche Anbindung der Hauptbahnhöfe Essen und Bochum ganztägig mit Zügen der Linie 42 (München - Dortmund) und der Linie 30 (Basel - Hamburg) erhalten. In den späten Abendstunden und nachts können die Reisenden wie bisher auch weitere Züge des Fernverkehrs ab Essen Hauptbahnhof nutzen.
■ Zur Entlastung des Essener Hauptbahnhofs werden die Fernverkehrszüge, die normalerweise in Essen beginnen und enden, bis auf weiteres umgeleitet werden. Diese Züge beginnen und enden abweichend in Oberhausen Hbf. Von dort aus müssen Reisende Richtung Essen auf Regionalzüge und S-Bahnen umsteigen.
■ Alle anderen Fernverkehrszüge werden laut DB AG wie bisher zwischen Duisburg und Dortmund sowie in Gegenrichtung über den Gelsenkirchener Hauptbahnhof (mit zusätzlichem Halt) umgeleitet. Bei den umgeleiteten Zügen müsse mit Fahrzeitverlängerungen von etwa zehn bis 15 Minuten gerechnet werden. Die Halte Mülheim (Ruhr), Essen Hbf und Bochum Hauptbahnhof fallen für diese Züge aus. Nach Essen Reisende können ihre Zielorte aber alternativ mit Regionalverkehrszügen erreichen.
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