Essen. . Das Deutsche Stiftungszentrum hilft Neu-Stiftern. Und auch die Stadtverwaltung: Darum kümmert sich die hauseigene Stadtverwaltung im Rathaus.

Vom idyllischen Heidhausen aus im Süden der Stadt verwaltet das Deutsches Stiftungszentrum (DSZ) ein gigantisches Vermögen von rund 2,6 Milliarden Euro – das Geld gut 600 rechtlich selbstständiger Stiftungen. Den Stiftern Freiräume zu schaffen, damit sie sich alleine dem Stiftungszweck widmen können, „das ist un­sere Aufgabe“, betont Markus Heuel von der DSZ-Geschäftsleitung. Von der Vermögensanlage, die nicht risikoreich sein darf, über die Berichterstattung zu geförderten Projekten bis hin zur Steuererklärung biete das Zentrum Lösungen. Und es berät alle, die mit dem Gedanken spielen, ih­re eigene Stiftung ins Leben zu rufen. Und das seit 1922: Die Initiative, den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und das Stiftungszentrum an ihrem Traditionssitz an der Barkhovenallee zu gründen, geht auf eine Initiative der Wirtschaft zurück – und ihr Herz schlug seinerzeit nun mal im Revier. „Wir erklären den künftigen Stiftern, welche verschiedenen Formen von Stiftungen es gibt“, so Heuel. So gibt es etwa die rechtsfähige Stiftung, bei der es sich um eine eigenständige Rechtsperson handelt – mit eigenen Organen wie dem Vorstand oder Kuratorium.

Die treuhänderische (nichtrechtsfähige) Stiftung als weitere Form sei dabei „keine Stiftung zweiter Klasse, sondern eine interessante Alternative“, sagt Markus Heuel. Sie könne schnell und sehr einfach gegründet werden, „denn sie muss nicht staatlichen anerkannt werden“, so der Experte. Diese Stiftungsform setze aber einen vertrauensvollen und kompetenten Treuhänder voraus, der das Stiftungskapital sorgfältig verwaltet und die Geschäfte im Sinne des Stifters führt.

182 Stiftungen tun Gutes

195 Stiftungen, davon 182 gemeinnützige, haben ihren Sitz in Essen. In ganz NRW sind es aktuell 3356, davon 3136 gemeinnützige Stiftungen. „Mancher gründet zu Lebzeiten eine Stiftung, andere legen die Gründung testamentarisch fest“, betont Stiftungsberater Heuel, Leiter im Team „Bildung, Kultur, Soziales“. Wer eine Stiftung gründen will, müsse viele Vorgaben beachten. Heuel: „Dabei helfen wir natürlich gerne.“ Weitere Fragen rund ums Thema Stiftung beantwortet zum Beispiel das „Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband“ mit Sitz in Essen unter 84 010 sowie im Internet auf: www.deutsches-stiftungszentrum.de

Stiftungsverwaltung der Stadt Essen

In Essen gibt es immer mehr Bürger, die sich über eine Spende hinaus engagieren wollen. Für sie organisiert die Stadtverwaltung der Stadt Essen Stiftungen. So fördert die 2007 ins Leben gerufene Bernhard- und-Margarete-Achtermann-Stiftung den Tier-, Natur- und Umweltschutz in Essen. Die Günter-Pilger-Stiftung wendet sich an Studierende der Folkwang-Hochschule. Johanna und Josef Topp fördern mit der „Topp-Stiftung für Kinder und Kultur in Essen” etwa den Folkwang-Museumsverein, den Essener Kinderschutzbund und den Freundeskreis Theater und Philharmonie.

Die Stiftungsgründung und -verwaltung durch die Stadt sind kostenlos, deren Vermögen als unantastbares Sondervermögen bei die Stadtkämmererei geführt. Eine eigene Stiftung sollte dabei mit mindestens 25.000 Euro ausgestattet werden. Der oder die Stifter bestimmen, für welchen Zweck sein Geld verwendet wird.

Die Stadt führt derzeit 38 rechtlich unselbstständige örtliche Stiftungen. Wer Interesse hat, eine ei­ne Stiftung zu gründen oder eine vorhandene mit einer Zustiftung (auch testamentarisch) zu unterstützen, wendet sich an Susanne Georg ( 8820203), Claudia Faber (8820204) oder Lars Meurer ( 8820201) bei der Stiftungsverwaltung in der Kämmererei. Infos: www.essen.de