Kupferdreh. . Statt neun Eigentumswohnen will der Bauherr nun zwölf Einheiten im Gebäude der Karl-Funke-Stiftung errichten. Die Bauarbeiten in den Räumen des denkmalgeschützten Hauses an der Kupferdreher Straße haben schon begonnen, so das Essener Bauamt.

In das Immobilienprojekt im denkmalgeschützten ehemaligen Gemeindeheim an der Kupferdreher Straße 243 bis 245 ist wieder Bewegung gekommen. Es sieht so aus, dass zurzeit an der Karl-Funke-Stiftung gearbeitet wird. Von den ursprünglichen Plänen ist der Bauherr allerdings abgerückt.

Mitte des Jahres sollten in dem Gebäude noch neun Lofts entstehen. Mit beeindruckenden Bildern wurde im Internet geworben. Die Eigentumswohnungen sollten für den Preis von 2250 Euro pro Quadratmeter an die Käufer gebracht werden. Die kleinste Wohnung sei mit 95 Quadratmetern veranschlagt worden, die größeren Lofts über drei Etagen hätten bis zu 190 Quadratmeter gehabt. Dafür wären rund 430 000 Euro fällig geworden.

Die Immobilienmakler, die die Eigentumswohnungen verkaufen sollten, sind nacheinander aus dem Projekt ausgestiegen. Es sei schwierig gewesen, zu den aufgerufenen Kaufpreisen für Wohnraum in dieser Lage Interessenten zu finden, lautete die Begründung eines Maklerbüros.

Nun hat der Investor abgespeckt. Beim städtischen Bauamt liegt ein modifizierter Antrag vor. Nicht mehr neun Wohnungen will der Düsseldorfer Investor umsetzen, sondern zwölf. „Den Antrag prüfen wir zurzeit, aber es ist noch keine Baugenehmigung erteilt worden“, sagt Detlef Robrecht, Abteilungsleiter im Amt für Stadtplanung und Bauordnung.

Essener Bauamt schickt Kontrolleur

Der bereits genehmigte Antrag aus dem Jahr 2009 ist aber weiterhin gültig, und der Bauherr hat den Baubeginn auch bei der Stadt angezeigt. Trotzdem will Detlef Robrecht einen Kontrolleur schicken, ob aktuell nur Baumaßnahmen umgesetzt werden, die auch bereits genehmigt sind. Robrecht nimmt nicht an, dass der Kontrolleur etwas findet, dass er beanstanden muss. Die Kontrolle sei eher reine Routine.

Neben den veränderten Bauplänen hat sich mittlerweile auch die Zwangsversteigerung erledigt. Sie schwebte Anfang April noch wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Projekt. Der Gläubiger, der das Verfahren eröffnet hat, zog seinen Antrag zurück und das Amtsgericht Essen stellte das Verfahren ein. Welche Gründe den Gläubiger zu diesem Schritt bewogen haben, kann das Amtsgericht nur vermuten: „Das kommt häufig vor, wenn die Schulden anderweitig beglichen wurden“, erklärt ein Sprecher des Essener Amtsgerichts. Beide Seiten müssen sich also finanziell auf irgendeine weise geeinigt haben.

Der Bauherr, ein Düsseldorfer Immobilienunternehmer, wollte sich bislang nicht zu dem Vorgang äußern. Auch zu den neuen Bauplänen und welchen Charakter die Wohnungen haben sollen, sagt er bislang nichts.