Essen. Mitarbeiter und Patienten können aufatmen: Für die insolvente Caritas Pflegedienste Ruhr GmbH in Essen zeichnet sich eine Lösung ab. Es gibt derzeit zwei Kauf-Interessenten. Die Zukunft der Mitarbeiter und Patienten scheint schon jetzt gesichert.
Für die insolvente Caritas Pflegedienste Ruhr GmbH zeichnet sich eine Lösung ab: Derzeit gibt es zwei Kaufinteressenten für die insgesamt sechs Essener Pflegedienste, die zur Gesellschaft gehören. Das bestätigte ein Sprecher des Insolvenzverwalters gegenüber der WAZ: „Es liegen zwei Angebote vor.“ Die Gläubigerversammlung wird seinen Worten zufolge am 6. November entscheiden, wer den Zuschlag erhält.
Entscheidung Anfang November
Für die rund 250 betroffenen Mitarbeiter in Pflege und Verwaltung sowie 900 Patienten in Essen sei die Zukunft gesichert, egal wer den Zuschlag bekommt, betonte der Sprecher. Denn beide Kaufinteressenten hätten zugesichert, alle Mitarbeiter zu übernehmen sowie die Patienten in vollem Umfang wie bisher weiter zu pflegen.
Nach Angaben des Sprechers habe ein privatwirtschaftliches Pflegeunternehmen ein verbindliches Angebot vorgelegt sowie ein Konsortium aus katholischen Trägern. Namen wollte er nicht nennen. Nach Recherchen dieser Zeitung steht hinter dem katholischen Bieter-Konsortium unter anderem der Caritas-Verband Essen.
Das bestätigte deren Geschäftsführer Andreas Meiwes. Es sei eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet worden, die das Kaufangebot abgegeben habe. „Wir sehen die ambulante Pflege als einen wesentlichen Teil katholischer Caritasarbeit an“, begründete Meiwes den Schritt. Die Caritas Pflegedienste Ruhr GmbH waren 1997 als gemeinsames Unternehmen des Caritas-Verbandes und der katholischen Krankenhäuser in Essen gegründet worden.
Geschäftsführer Verweyen macht nicht weiter
Anfang Juli musste der Pflegedienst Insolvenz beim Amtsgericht Essen einreichen. Gründe für die finanzielle Schieflage sind bis heute nicht bekannt. Der Insolvenzverwalter wollte auf Nachfrage weiterhin keine Auskunft geben. Auch beim Caritas-Verband schweigt man dazu.
Personelle Konsequenzen gibt es dennoch: Der jetzige Geschäftsführer der insolventen Caritas Pflegedienste Ruhr GmbH, Heinrich Verweyen, wird nicht mehr die Leitung des neuen Unternehmens innehaben, bestätigte Meiwes.
Unterm Strich wird es nach dem Insolvenzverfahren, das am 1. Oktober eröffnet wurde, die Caritas Pflegedienste Ruhr GmbH in ihrer heutigen Form nicht mehr geben. Die Gesellschaft wird de facto zerschlagen – in den Essener Teil und den Oberhausener. Die zwei bislang dazugehörenden Oberhausener Pflegedienste werden vom dortigen Katholischen Klinikum übernommen.