Essen. . CDU-Kandidat Matthias Hauer hat die Bundestagswahl im Essener Süwest-Wahlkreis gewonnen. Hauer siegte mit 93 Stimmen Vorsprung auf Petra Hinz (SPD) - so das Ergebnis der Nachzählung. Dass etwa 50 Stimmen umstrtten waren, fiel letztlich nicht ins Gewicht.

Und der Gewinner ist – Matthias Hauer (CDU). Der 35-jährige Rechtsanwalt aus Bredeney zieht als Direktkandidat im Wahlkreis 120 für den Essener Südwesten in den Deutschen Bundestag ein. Am Montag um 17.12 Uhr – acht Tage nach der Bundestagswahl am Sonntag vor einer Woche – verkündete Oberbürgermeister Reinhard Paß in seiner Funktion als Kreiswahlleiter das amtliche Endergebnis: 59.101 Stimmen für Matthias Hauer (CDU), 59.008 Stimmen für Petra Hinz (SPD).

93 Stimmen zugunsten des Herausforderers von der CDU lagen am Ende zwischen den beiden aussichtsreichsten Wahlkreiskandidaten – so das Ergebnis der Nachzählung vom Wochenende in der Messe Essen.

Schon am Abend der Bundestagswahl hatte Matthias Hauer vorne gelegen, wenn auch mit drei Stimmen denkbar knapp. Bis eine Kontrolle in 26 von 190 Wahlbezirken durch das Wahlamt aufgrund von „Unplausibilitäten“ in den Niederschriften den Ausgang der Wahl auf den Kopf zu stellen schien, denn plötzlich lag Petra Hinz in Führung. Es sollte nur ein Intermezzo sein.

Süd-Wahlkreis ging zuletzt vor 30 Jahren an CDU

Die unterlegene Bundestagsabgeordnete aus Frohnhausen, die über die Landesliste wieder ins Parlament einzieht, nahm die Niederlage sportlich: „Jetzt herrscht Klarheit. Das war mir wichtig. Glückwunsch an Matthias Hauer!“

Auch interessant

Dieser hob die historische Dimension seines Sieges hervor: Der Süd-Wahlkreis war zuletzt vor 30 Jahren an die CDU gegangen; erstmals konnte sich ein CDU-Bewerber durchsetzen, seit dem Wahlkreis 2002 die westlichen Stadtteile zugeschlagen worden waren.

Oberbürgermeister Reinhard Paß zog nach der Sitzung des Kreiswahlausschusses eine erste Lehre für kommende Wahlen: „Es ist richtig, dass man bei einem solch knappen Ergebnis noch einmal nachzählt.“ Von einer Wahlpanne aber wollte der OB nicht sprechen. Fehler seien menschlich; Wäre es nicht so knapp gewesen -- niemand würde darüber reden, so Paß.

Zahl der gültigen Stimmen nach oben korrigiert

So aber bescherte die Bundestagswahl der Stadt bundesweite Aufmerksamkeit und 800 Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes am Wochenende einige Stunde Arbeit als verspätete Wahlhelfer. Jeder Wahlkreis wurde mindestens zwei Mal ausgezählt, betonte der OB. Nur wenn das Ergebnis übereinstimmte, sei es als gültig anerkannt worden.

Die Zahl der gültigen Stimmen wurde im Vergleich zum vorläufigen Endergebnis um 70 nach oben korrigiert auf 149 489. Für Matthias Hauer ging es um 58 Stimmen rauf, für Petra Hinz um 32 Stimmen runter. Dass etwa 50 Stimmzettel von den Wahlhelfern „unterschiedlich bewertet“ worden waren, wie Fabian Schrumpf im Kreiswahlausschuss für die CDU anführte, war für den Wahlausgang letztlich ohne Bedeutung.

Tabelle: Vor und nach der Neuauszählung - wer hat Stimmen gewonnen, wer verloren 

Bundestagswahl 2013Wahlkreis 120 (Essen III)    
 Ergebnisse nach Korrektur  Vorläufiges Ergebnis 
 AnzahlProzentVeränderungAnzahlProzent
Wahlberechtigte195.692100 195.692 
Wählerinnen151.04077,2+ 66150.974 
ungültige Erststimmen1.5511,0- 41.5551,0
gültige Erststimmen149.48999,0+ 70149.41999,0
davon für...     
Matthias Hauer (CDU)59.10139,5+ 5859.04339,5
Petra Hinz (SPD)59.00839,5- 3259.04039,5
Petra Hermann (FDP)3.0072,0   
Kai Gehring (B90/Grüne)11.5767,7+ 2411.5527,7
Cornelia Swillus-Knöchel (Linke)7.3414,9- 297.3634,9
Sonstige Parteien9.4566,3+ 469.4106,3
davon...     
Frank Höschen (Piratenpartei)3.169-+ 313.1382,1
Manuel Mikolajtzyk (NPD)1.4891,0- 101.4991,0
MLPD/    
Monika Petricek (BüSo)2130,1+ 32100,1
Martin E. Renner (AfD)4.015-- 14.0162,7
Die Partei/    
Johannes Gramm (parteilos)570-+ 235470,4

Quelle: Stadt Essen