Essen. Nach dem verregneten Frühsommer sind die Essener Sport- und Bäderbetriebe dank tollen Wetter zu Ferienzeit insgesamt mit der Saison zufrieden. Die Besucherzahlen seien mit gut 300.000 Besuchern durchschnittlich ausgefallen. Dennoch ist man von Zeiten mit einer Million Badegästen oder mehr weit entfernt. Viele Essener gehen lieber in den Stadtgarten oder in die Gruga.

Etwas weniger Besucher, etwas mehr Einnahmen als im vergangenen Jahr – so kann man die Freibadsaison 2013 zusammenfassen. Die im verregneten Frühsommer erwartete Katastrophe sei ausgeblieben, „weil das gute Wetter während der Sommerferien die Bilanz noch positiv beeinflusst hat“, sagt Kurt Uhlendahl, Abteilungsleiter bei den Sport- und Bäderbetrieben.

Am Ende steht nun eine Besucherzahl von gut 270.000, die sich am letzten Wochenende der Saison noch leicht erhöht haben dürfte. Zumindest am Samstag, am Sonntag konnte man etwa im Grugabad die Besucher quasi mit Handschlag begrüßen: „Ich denke nicht, dass wir heute noch auf 100 kommen“, erklärte ein Mitarbeiter am Spätnachmittag. Nur Sportler und hartgesottene Freizeitschwimmer kämen bei so kühlem und regnerischen Wetter, außer dem Sportbecken sei die Anlage verwaist.

Stadtgarten oder Gruga sind beliebter

An den beiden heißen Tagen der vergangenen Woche hatte man dagegen noch mal jeweils um die 2000 Badegäste gezählt. Erfreulich, doch für die Gesamtstatistik nicht ausschlaggebend, sagt Uhlendahl. „Mit etwa 300.000 Besuchern und Einnahmen von 500.000 Euro verzeichnen wir eine durchschnittliche Saison.“ Eine wie 2012 als 303.014 Badegäste kamen und es Einnahmen von 483.000 Euro gab. Die Zeiten, da man den millionsten Badegast begrüßte, seien für immer vergangen, das Freizeitverhalten habe sich geändert: „Viele Leute gehen bei Sonnenschein nicht ins Freibad, sondern legen sich in den Stadtgarten oder in die Gruga.“

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Von Wolfgang Kintscher

Doch auch bei den einzelnen Freibädern gibt es Gewinner und Verlierer: So legte das Kombibad Kettwig in dieser Saison zu, das Kombibad Oststadt fiel auf 43.000 Besucher zurück – 2012 waren es noch 53.883. Das lag wohl daran, dass das Hallenbad dort wegen Sanierungsarbeiten schließen musste. „Wir haben Aufwand betrieben, um dort den Freibadbetrieb sicherzustellen, aber viele Leute dachten offenbar, das ganze Bad sei dicht“, bedauert Uhlendahl. Profitiert hat davon das kleine Steeler Freibad, das 27.000 Besucher und damit fast 10.000 mehr als 2012 zählte.

Freibad Dellwig ab 2014 wieder offen

So klar fiel das Plus beim Grugabad nicht aus, dabei war das Freibad Dellwig (Hesse) diesen Sommer wegen des Umbaus geschlossen; man hätte also erwarten können, dass das Hesse-Publikum ins größte Freibad Essens zieht. „Aus den Zahlen könnte man folgern, dass es keine Wanderungsbewegungen von Dellwig ins Grugabad gibt.“ Im besten Fall deute das darauf hin, dass die Anwohner Hesse treu bleiben – auch wenn es 2014 deutlich verkleinert wieder öffnet.