Essen. Die Sparkasse Essen hat nach zehn Jahren Allbau ein neues Management für die Vermarktung des Einkaufscenters eingesetzt. Die Hoffnungen, dass der Leerstand nun abnimmt, sind groß.
Die Limbecker Straße mausert sich langsam, doch andere Lagen in der City – abseits der großen Einkaufsstraßen – tun sich weiter schwer. Die Theaterpassage an der Rathenaustraße ist so ein Sorgenkind. Viele langjährige Mieter sind mittlerweile ausgezogen, besonders innerhalb der Passage herrscht zunehmend Leerstand.
Die Sparkasse Essen und die Stadt als Eigentümer wollen das Ruder jetzt herumreißen. Die Sparkasse hat eine neue Firma mit dem Gebäude- und Centermanagement beauftragt. Seit 1. Juli ist das Immobilienunternehmen BNP Paribas Real Estate dort tätig. Kein ganz Unbekanntes: Bis 2003 war eine Vorgängerfirma der BNP Paribas Real Estate schon einmal damit beauftragt. Danach leitete zehn Jahre lang der städtische Allbau die Geschicke der Passage. Centermanagement gehörte jedoch nicht gerade zum Kerngeschäft der städtischen Tochter.
Allbau zieht sich zurück
Sprecher Dieter Remy sagt, dass sich der Allbau von sich aus dem Geschäft zurückgezogen habe. Fragt man Eigentümer Sparkasse nach dem Managementwechsel, könnte man auch anderes herauslesen. „Wir hoffen, dass die Auslastung steigt“, so Thomas Schulte, Sparkassen-Sprecher. In der Vergangenheit gab es vielfach Klagen auf Seiten der Mieter, dass zu wenig getan wird, um das Center zu beleben und neue Mieter zu finden. „Die Lage abseits der Kettwiger ist schwierig“, gibt Schulte zu bedenken.
BNP Paribas Real Estate wird jetzt „ein speziell auf die Theaterpassage ausgelegtes Centerkonzept erstellen“. Es gehe darum, den Branchen- und Mieter-Mix „nachhaltig zu optimieren“. Was das heißt, wird man sehen. Fakt ist, dass sich die Passage wohltuend von der Ansammlung der bekannten Handels- und Billigketten abhob, und Marken bot, die man in Essen sonst nirgends fand. Das tut sie in Teilen noch heute. Doch der Glanz ist nach und nach verblasst. Was schon lange fehlt, ist ein Anker-Mieter, der Menschen in die Passage lockt. „Die Auswahl der Mieter soll jedoch qualitativ hochwertig bleiben“, so Schulte.
Schwierige Struktur
Doch die Struktur der 1930 erbauten und 2005 modernisierten Einkaufsstätte ist schwierig. Die vergleichsweise kleinen Ladenflächen engen die Möglichkeiten der Vermietung ein. An einen Umbau werde momentan aber nicht gedacht, heißt es bei der Sparkasse. Der sei teuer und architektonisch wohl auch kaum möglich.
BNP Paribas will die Attraktivität des Shopping-Centers aber nicht nur mit neuen Mietern steigern. Man plant auch regelmäßige Veranstaltungen und Aktionen.