Holsterhausen. . Vier Jahre nach dem Ende des Schulbetriebs gibt die Politik grünes Licht für den geplanten Mix aus Handel, Wohnen und Grün. Der Abriss der maroden Gebäude wird schwierig und teuer.

Jahrelang passierte wenig, jetzt hat die Politik grünes Licht für den Verkauf des Geländes des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen an der Cranach-/Rubensstraße gegeben. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Allbau wird das rund 12 500 Quadratmeter große Areal, das vier Jahre nach dem Ende des Schulbetriebs reichlich verwildert anmutet, für 900 000 Euro erwerben. Allbau will dort einen Mix aus Wohnen, Handel, Büros und Grün realisieren. „Es hat in der Tat lange gedauert, unter anderem wegen der späten Bürgerbeteiligung. Doch manche Dinge brauchen eben ihre Zeit. Ich bin überzeugt, dass wir dort etwas schaffen werden, das Holsterhausen einen ganz neuen Drive geben wird“, so Allbau-Vorstand Dirk Miklikowski.

Er geht davon aus, dass nach der Ausschuss-Entscheidung in den nächsten ein bis zwei Wochen der Kaufvertrag mit der Stadt unterzeichnet wird. Im August soll ein Architekten-Wettbewerb starten. Die Vorbereitungen für den Abriss der maroden Schulgebäude könnten zeitnah beginnen.

Zweieinhalb Jahre Bauzeit

„Aufgrund der Schadstoffbelastung und des Baugrundes wird der Abriss nicht einfach“, sagt Miklikowski. In dem Bereich soll sich ein unterirdischer Schutzraum befinden. Laut SPD-Bezirksvertreter Rainer Pflugrad sollen Abbruch und Bauvorbereitung allein rund 3,8 Millionen Euro kosten. Die Skulptur mit den drei Frauen soll übrigens eingelagert und später wieder aufgestellt werden.

Der Allbau-Chef geht davon aus, dass der Bauantrag im zweiten Quartal 2014 gestellt werden kann. Er rechnet mit zweieinhalb Jahren Bauzeit, „aber das ist eine sehr optimistische Einschätzung“. Mit dem Klinikum, das etwa ein Drittel der Fläche unter anderem mit Büros, Betriebskindergarten und ärztlichem Beratungszentrum belegen werde, liefen Gespräche. Neben einem Lebensmittel-Geschäft mit Vollsortiment könnte es zwei oder drei Einzelhandelsgeschäfte, darunter vielleicht eine Bäckerei, geben. „Ich glaube nicht, dass Händler von der Gemarkenstraße auf das Berufskolleg-Areal umziehen werden“, so Miklikowski. Möglicherweise werde aber einer der beiden Holsterhauser Edeka-Läden schließen, wenn der „Vollsortimenter“ eröffne.

Andreas Kalipke, Vorsitzender der CDU Holsterhausen, begrüßt es, „dass Allbau zum Zuge kommt“. Er gehe davon aus, dass Allbau das Projekt „im Sinne des Stadtteils“ realisiere. Die politische Begleitung sei aber wichtig, um Aspekte wie die Anbindung an die Gemarkenstraße und die Verkehrssicherheit im Blick zu behalten. Vielleicht könnten Einzelaspekte aus den Bürgerworkshops berücksichtigt werden. „Aber man darf die Erwartungen da nicht zu hoch schrauben. Viele Wünsche sind einfach unrealistisch“, so Kalipke.

Für SPD-Bezirksvertreter Rainer Pflugrad ist wichtig, „dass endlich ein Fortkommen“ ersichtlich ist. Er hofft, dass möglichst viele Ideen aus den Workshops verwirklicht werden. „Wichtigstes Anliegen war eine aufgelockerte Bauweise, die Lebendigkeit vermittelt und die Sinne anregt“, so Pflugrad. Der Arbeitskreis treffe sich am 1. August erneut und nehme dann mit dem Allbau Kontakt auf.