Essen. . Das Bürgerbegehren gegen den Teilneubau für 123 Millionen Euro steht vor dem Start. Die WAZ hörte sich um, was die Essener davon halten

Der Startschuss für ein Bürgerbegehren über die Zukunft der Messe Essen rückt näher. Grüne, Linke und andere Gegner des vom Rat der Stadt beschlossenen Teilneubaus haben sich in dem Bündnis „Messe-Umbau nicht um jeden Preis“ zusammengeschlossen. Heute wollen die Initiatoren jene drei Persönlichkeiten vorstellen, die als Vertretungsberechtigte mit ihrem Namen und mit ihrem Gesicht für das Bürgerbegehren stehen. Es handelt sich um den emeritierten Hochschullehrer und stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturbeirates, Professor Wilfried Breyvogel, um Marie-Rose Joos, die Vorsitzende des Essener Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und um Herbert Bußfeld, 1. Vorsitzender der DJK Sportgemeinschaft Altenessen und Vertreter der Linken im Sportausschuss des Stadtrates.

Rund 13.600 Unterschriften muss das Bündnis binnen drei Monaten sammeln, damit der Ratsbeschluss über den Neubau der Messe für 123 Millionen Euro wieder aufgehoben werden kann und die Bürger selbst darüber entscheiden können. Ist das der richtige Weg? Die WAZ hörte sich auf der Straße um und wollte von den Menschen wissen, ob sie sich einen Bürgerentscheid wünschen würden, oder ob man die Zukunft der Messe alleine den politisch Verantwortlichen in Rat und Messe-Aufsichtsrat überlassen sollte? Die Antworten halten sich die Waage.

Der Essener Peter Schieberle wünscht sich das Bürgerbegehren, denn: „Wenn ich entscheiden dürfte, ich wäre klar gegen den Neubau. Man hört immer wieder, die Stadt hätte kein Geld, sie will sich aber ein solches Mammutprojekt leisten. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Geld in Bildungs- oder Sporteinrichtungen gesteckt würde.“ Andere stehen dagegen einem Bürgerentscheid kritisch gegenüber, wie unter anderem Rolf Ruland: „Ein Bürgerentscheid kostet doch auch wieder nur viel Geld. Ich denke, die Verantwortlichen werden schon wissen, was sie tun; ich finde es jedenfalls gut, was die sich haben einfallen lassen“, so der Essener. Auch Helmut Tiemann stimmt für den Neubau: „Größe gewinnt, die Messe sollte erweitert werden, damit Essen als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt und vor allem attraktiver wird. Es würden Arbeitsplätze geschaffen. Alleine das sollte man nicht unterschätzen“, argumentiert Tiemann.