Essen. . Passend zum Ferienbeginn lockt die Sonne Menschen aus ganz NRW in die umliegenden Freibäder und Badeseen. Während sich auch Essener Badbetreiber über Rekord-Besucherzahlen freuen, warnt die Wasserschutzpolizei vor den Gefahren beim Schwimmen in öffentlichen Gewässern.
„Besser kann es nicht laufen“, sagt Udo Smuzcinski, Abteilungsleiter der Sport- und Bäderbetriebe. Noch am Abend strömen die Gäste ins Grugabad, da ist um 17.45 Uhr längst der Tages-Rekord für diese Saison gebrochen: Etwa 10.000 Besucher kamen am Sonntag bis dahin. Rekord um die Zeit auch in Steele: 2000 Badegäste. In Kettwig sind es da 4528. Viele Besucher meldet das Freibad Oststadt mit 3000.
Was für die Badenden Abkühlung bedeutet, heißt für die Sport- und Bäderbetriebe: Katastrophe ausgeschlossen. Die gab es 2011, als in der ganzen Freibadsaison gerade einmal 209.000 Badegäste ein Ticket lösten.
Damals hatte noch ein Freibad mehr geöffnet, denn Hesse in Dellwig bleibt wegen Bauarbeiten jetzt geschlossen. Aber auch ohne das Bad im Nord-Westen kamen bereits 116.790 Besucher in die Freibäder (Stand 17. Juli). Im Vorjahr waren es mit Hesse im gleichen Zeitraum rund 26.000 weniger.
Schietwetter noch im Juni
„Dabei geht es erst jetzt richtig los“, sagt Smuzcinski. Noch Ende Juni bei dem Schietwetter, sagt er, waren es nicht einmal 4000 Badegäste in einer Woche. Vor genau einem Jahr kamen in dieser Juliwoche knapp 4700 Besucher. Sorgen, die derzeit niemanden bei den Bäderbetrieben plagen.
In der Saison 2012 schwammen 303.000 Badegäste in den Freibädern, 40.000 von ihnen in Dellwig – wenn das Wetter so bleibt, wird diese Marke in der aktuellen Saison auch ohne Hesse geknackt, lautet die Prognose – während sich die Menschen im Norden derweil auch im Rhein-Herne-Kanal erfrischen.
Dabei gilt nach der Binnenschifffahrts-Straßenordnung: Schwimmen im Kanal ist nicht erlaubt, sagt Guido Meyer von der Wasserschutzpolizei. In der Ruhr und im Baldeneysee ist es auch verboten. Kühlen sich die Schwimmer aber im Kanal an freien Strecken ab, droht allenfalls eine Ermahnung.
Gefährliche Unterwasserströmung in der Ruhr
Wer seine Füße in die Ruhr eintaucht, muss auch nichts befürchten, sagt Polizei-Sprecher Peter Elke. Im Gegensatz zu denen, die von Brücken springen. Zu Bauwerken wie auch Schleusen muss ein Mindestabstand von 100 Metern eingehalten werden. Verboten ist es ebenso, sich Schiffen zu nähern. All das ahndet die Wasserschutzpolizei.
Denn es sei immer wieder problematisch, wenn die Menschen die Gefahren der Gewässer unterschätzen. Gefährlich kann etwa der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft werden, besonders wenn jemand Herzprobleme hat oder alkoholisiert ist.
In der Ruhr kann die nicht sichtbare Unterwasserströmung Badende mitreißen, sagt Oliver Böckers von der Wasserschutzpolizei. Im Kanal entsteht die, wenn Schiffe vorbeifahren, sagt er und vergleicht die Bundeswasserstraße mit der Autobahn: „Dort spielt auch keiner.“