Essen. 30 Grad und mehr in NRW, da waren Badeseen und Freibäder am Wochenende begehrte Plätze. Die Schattenseite des Bilderbuch-Wetters: Erneut gab es mehrere tödliche Badeunfälle. In Essen ertrank ein Mann in der Ruhr. Auch in Krefeld und Troisdorf kamen Schwimmer ums Leben.
Bei Badeunfällen in Nordrhein-Westfalen sind am Wochenende erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann ertrank am Sonntagabend in einem See in Krefeld. Wie die Polizei am Montag mitteilte, schwamm der 28-Jährige zusammen mit Freunden in dem kleinen See mit dem Namen Holthausen Kull, als er plötzlich abtauchte.
Nachdem die Rettungsversuche der Freunde gescheitert waren, alarmierten sie die Rettungskräfte. Taucher konnten den leblosen Körper bergen. Die genaue Todesursache soll durch eine Obduktion geklärt werden.
Auch im Rotter See in Troisdorf ist am Sonntag ein Schwimmer ums Leben gekommen. Laut General-Anzeiger hatte der 22-Jährige mit Freunden vom Ufer zu einer Halbinsel schwimmen wollen. Einer der Begleiter habe festgestellt, dass der junge Mann die Strecke wohl nicht schaffe und ihm empfohlen, umzukehren. Das tat der 22-Jährige, offenbar verließen ihn aber auf dem Rückweg die Kräfte.
Taucher der Feuerwehr fanden 22-Jährigen leblos im Wasser
Seine Freunde hätten den Mann zunächst selbst gesucht, dann aber Rettungskräfte alarmiert, heißt es weiter. Die Feuerwehr sei mit 50 Mann im Einsatz gewesen. Taucher fanden den 22-Jährigen schließlich am Abend leblos im Wasser, nur etwa 15 Meter vom Ufer entfernt.
Bereits am Freitag war in Essen ein Mann beim Baden in der Ruhr gestorben. Wie die Polizei am Sonntag berichtete, hatte der 53-Jährige vermutlich beim Schwimmen das Bewusstsein verloren. Ursache könnten ein Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.
Warnung vor Gefahren des Badens im Sommer
Experten wie die Wasserretter von der DLRG warnen immer wieder vor den Gefahren des Badens in Naturgewässern. Strömungen, Tiefenunterschiede in Baggerseen und teils extreme Temperaturschwankungen können gerade für unerfahrene Schwimmer lebensgefährlich sein. Zu schnelle Abkühlung durch einen Sprung ins Wasser kann - gerade dann, wenn der Körper besonders aufgeheizt ist - den Kreislauf überfordern.
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Die neue Woche startet in NRW noch heißer: Höchsttemperaturen von bis zu 34 Grad sagt der Wetterdienst Meteomedia voraus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für ganz Nordrhein-Westfalen eine Hitzewarnung herausgegeben. Anders als in der vergangenen Woche kühlt es sich nachts nicht mehr so stark ab.
Meteorologen warnen vor Gewittern
Ab Mittwoch löst ein Tief bei den Britischen Inseln Hoch Yasmine ab, das allmählich Richtung Nordeuropa abwandert. Damit kommt feuchtschwüle Luft nach Deutschland. Vor allem im Westen und Süden des Landes muss mit teils starken Schauern und Gewittern gerechnet werden. "Es wird kräftige Gewitter geben, örtlich Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen", sagt Meteorologe Stefan Laps von der Meteomedia-Unwetterzentrale voraus.
Ein erneutes stabiles Sommerhoch sehen die Experten vorerst nicht. Die Temperaturen bleiben aber weiterhin hoch. (shu/mit dpa)