Essen-Steele. .

Großalarm am Montag mitten im Herzen von Steele. Eine mittags bei Sanierungsarbeiten von einem Bagger beschädigte Gasleitung hielt Rettungskräfte, Anwohner und Pendler bis weit in die Abendstunden in Atem. Verletzt, so der letzte Stand, wurde niemand.

Gegen 12.14 Uhr lief der Alarm bei den Stadtwerken und der Feuerwehr auf, Gefahr bestand durch das ausströmende Gas laut Feuerwehrsprecher Mike Filzen jedoch nicht, da „Gas im Freien nicht explodieren kann“.

Mehrere Stunden Verkehrschaos in Essen-Steele

Sicherheitshalber aber sperrten die Verantwortlichen mit Unterstützung der Polizei den „Tatort“ an der Steeler Straße Ecke Paßstraße weiträumig ab. Filzen: „Man weiß ja nie, was in so einem Rohr nicht alles passieren kann.“

Besonders betroffen: der hochfrequentierte S-Bahnhof und auch der angrenzende Verkehrsplatz, zusammen eine der größten Verkehrsdrehscheiben der Stadt, von der sich täglich tausende Menschen mit Bus und Bahn auf den Weg machen. „Uns ist natürlich schon klar, dass wir über mehrere Stunden ein mittleres Verkehrschaos ausgelöst haben“, so Filzen, die Maßnahme aber sei letztlich völlig alternativlos gewesen und stieß daher auch bei den meisten Menschen auf Verständnis.

Etwaige Umsatzeinbußen nahmen Geschäftsleute wie Leon Finger vom Initiativkreis City Steele oder Klaus Henscheid vergleichsweise gelassen. „Richtige Probleme haben derzeit doch die vom Hochwasser betroffenen Menschen im Osten und Süden des Landes.“

Messwerte bewegten sich nie im Grenzbereich

Mit Akribie und einem großen Aufgebot versuchten die Stadtwerke, das Leck abzudichten. Auch wenn sich die regelmäßig gemessenen Werte laut Feuerwehr nie im Grenzbereich bewegten, war natürlich dennoch Eile geboten.

Am Abend dann die gute Nachricht. Die beiden eingesetzten „Blasen“, die notwendig geworden waren, weil eine Niederdruck-Versorgungsleitung nicht einfach abgedreht werden kann, saßen perfekt, und auch das entscheidende Leck konnte gegen 19 Uhr abgedichtet werden. Nachdem auch die Straßensperren nach und nach aufgehoben wurden, rollte der Verkehr gegen 20 Uhr wieder planmäßig.

Durchatmen etwa bei der Evag, die Straßenbahnlinien 103 und 109, die laut Sprecherin Sylvia Neumann über mehrere Stunden verkürzt werden und bereits am Knappschaftskrankenhaus enden mussten, fuhren wieder wie immer. Und auch der Zeitplan der Deutschen Bahn kam irgendwann wieder ins Lot, auch wenn Beeinträchtigungen bei den S-Bahnlinien S 9, S 3 und S 1 massive Auswirkungen auf den Pendlerverkehr im gesamten Ruhrgebiet hatten.