Essen. Die Alfredstraße soll zwischen Krawehlstraße und A 52 eine neue Asphaltdecke erhalten.
Ob Straßenbauer keine schulpflichtigen Kinder haben? Über die Sommerferien jedenfalls dürfte in einigen Unternehmen strikte Urlaubssperre herrschen – Arbeit gibt es in Essen mehr als genug: Nachdem sich die für die Autobahnen zuständigen Landesbetriebe bereits darauf festgelegt haben, vom 1. Juli bis 30. September die Ruhrtalbrücke zu sanieren, hat nun die Straßenbauverwaltung im Deutschlandhaus nahezu parallel in der verkehrsschwachen Zeit terminiert: Die Alfredstraße erhält pünktlich zum Start der Sommerferien die geplante Baustelle. Vom 22. Juli an wird für mindestens acht Wochen die Bitumendecke zwischen der Krawehlstraße und der A 52 erneuert, rund 34.000 Quadratmeter Flüsterasphalt aufgetragen.
Für die aktuell veranschlagten vier Millionen Euro erhält der Abschnitt außerdem 3.400 Meter an neuen Straßenrinnen, dazu 70 neue Straßenabläufe inklusive Entwässerungsleitung. Die östliche Busbucht der Haltestelle „Alfredstraße“ wird barrierefrei umgebaut und die Einmündung der Schönleinstraße vorgezogen, um hier mehr Sicherheit beim Einbiegen zu schaffen.
Sanierung in Kray muss auf 2014 verschoben werden
Die Kosten liegen insgesamt eine Million Euro höher als ursprünglich geplant, damit ist der Rahmen für das ohnehin eng gestrickte Straßenerneuerungsprogramm 2013 bereits ausgeschöpft. Die ebenfalls vorgesehene Sanierung des Belags auf der Rodenseelstraße in Kray muss deshalb auf 2014 verschoben werden. Sollten die Straßenbauer den Auftrag bis zum Start der „Schweißen & Schneiden“ am 16. September nicht beendet haben, will die Stadt die Arbeiten unterbrechen – übrigens im Gegensatz zu den Landesbetrieben, die zuletzt auf ihrer Terminierung für die Ruhrtalbrücke und die Vollsperrung Richtung Essen bestanden.
Das Risiko, dass die Asphaltarbeiten aus dem Zeitfenster laufen, ist nicht unerheblich: So müssen sich die Straßenbauer in den fünf Bauabschnitten mit einer Wanderbaustelle begnügen, für die Anlieger sollen alle Adressen erreichbar bleiben, dem Durchgangsverkehr will man jeweils eine Spur belassen. Schwierig wird es mit der Asphaltierung: Hier benötigen die Unternehmen für die großen Teer-Maschinen die gesamte Fahrbahnbreite, eine Vollsperrung in jeweils eine Fahrtrichtung wird die Folge sein, wobei jeder Abschnitt eine Woche lang gesperrt ist. Die Umleitungsstrecken für den Verkehr will die Stadt frühzeitig benennen und großräumig ausschildern.
Kritisches Zeitfenster
Das Problem dabei ist das Wetter: Ein verregneter Sommer kann den gesamten Zeitplan über den Haufen werfen. Fünf halbwegs trockene Wochen wären jedenfalls wünschenswert. An der Dringlichkeit der Sanierung gibt es laut Stadt keinerlei Zweifel: Das Ausmaß der Oberflächenschäden an der Alfredstraße lasse keinen Handlungsspielraum, und sei aus Gründen der Verkehrssicherheit „dringend erforderlich und zwingend unabweisbar“.