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Als Modell aus Pappmasche sieht alles sehr vielversprechend aus: Der Verkehr fließt flüssig auf nur noch zwei Fahrspuren. Kein Wunde, es sind ja auch nur wenige Autos unterwegs. Es gibt genügend freie Parkplätze und auf den beiden Fahrstreifen, die für den Lieferverkehr reserviert sind, haben Radler freie Fahrt. Die Wirklichkeit mag nicht ganz so rosig aussehen, wenn die Bauarbeiten auf der Altendorfer Straße erst einmal beendet sind. Seit Oktober vergangenen Jahres wird dort gebuddelt. Gestern gab Baudezernentin Simone Raskob den offiziellen Startschuss für den Beginn des eigentlichen Straßenbaus. Nun, da die Steag ihre Leitungen gelegt hat und die Stadtwerke mit ihrem Kanalbau ein gutes Stück voran gekommen sind. Altendorf habe es verdient, „dass endlich auch der Straßenbau angegangen wird“, so Raskob. Bis Ende kommenden Jahres müssen Anlieger und Geschäftsleute noch aushalten.

Um Dreiviertel sei der Verkehr zurückgegangen und leider auch die Kundschaft, berichtet Goldschmied Thomas Klippert. „Da müssen wir eben durch“, sagt der 52-Jährige und fügt hinzu: „Es kann sich ja nur verbessern.“ In der Tat, niemand wird wohl behaupten, dass sich der optische Eindruck der Altendorfer Straße verbessert hat, seit Thomas Klippert dort vor 25 Jahren seinen Laden eröffnet hat. Die Stadt will gegensteuern, zumindest was die Verkehrsführung angeht. In Zukunft sollen zwei Fahrspuren genügen statt wie bislang vier. Hinzu kommen zwei Spuren als Ladezonen, die auch Radfahrer benutzen können. De facto sei das gar kein großer Unterschied zu heute, hieß es gestern. Wisse doch jeder, dass auf der Altendorfer Straße gerne mal auch in zweiter Reihe geparkt wird.

25.000 Fahrzeugepro Tag

Künftig sollen sich Lieferverkehr und ruhender Verkehr nicht mehr gegenseitig den Platz streitig machen. 94 Pkw-Stellplätze soll es geben - drei weniger als bislang. 16 Bäume werden gepflanzt, fünf mussten wegen der Bauarbeiten gefällt werden. Und vor zwei Ladenlokalen soll der Bürgersteig soweit verbreitert werden, dass die Betreiber Tische und Stühle vor die Tür stellen können. „Mehr Aufenthaltsqualität“ heißt das im Verwaltungsdeutsch, wobei die Verwaltung davon ausgeht, dass auch nach dem Umbau täglich zwischen Helenenstraße und Schölerpad 25.000 Fahrzeuge gezählt werden. Immerhin rollen die dann auf lärmdämmendem Asphalt.

Ende kommenden Jahres soll es soweit sein. So lange bleibt die Altendorfer Straße trotz Bauarbeiten zumindest einseitig befahrbar, verspricht die Baudezernentin. Und auch die Straßenbahnen der Evag haben frei Fahrt.