A42-Anwohner leisten Widerstand gegen Autobahnlärm
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Essen. . Den Anwohnern der A 42 im Norden der Stadt reißt der Geduldsfaden. Sie fordern wirksamen Schutz wie Flüsterasphalt, höhere Wände und ein Tempolimit. Dabei kritisieren sie vor allem den Landesbetrieb Straßen.NRW.
„Ich wohne seit 50 Jahren hier und habe von relativ leise bis unerträglich laut alles mitbekommen. Es reicht uns jetzt“, erklärte Initiativen-Mitgründer Dirk Scheidat beim Treffen im überfüllten Saal der Gemeinde Herz-Mariä in Altenessen. „Wir fordern das komplette Lärmschutzprogramm mit höheren, modernen Schallschutzwänden, Lärm mindernden Asphalt und Tempolimit mit regelmäßigen Überwachungen“, ergänzte Mitgründer Janusch Rentenatus.
"Wir sind hier alle geschädigt"
Die Diskussion zeigte, dass den Anwohnern das Thema Emscherschnellweg auf den Nägeln brennt: „Von hinten habe ich die Autobahn, von vorne die viel befahrene Heßlerstraße mit ihren Lkw“, klagte eine Besucherin. „Wir sind hier alle geschädigt“, sagte ein anderer. „Je nachdem, wie der Wind steht, hören wir das Rauschen sogar noch in Stoppenberg“, berichtete ein Gast aus dem Nachbarstadtteil.
LKw auf A42 umgekippt
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Der Lärm mindere die Wohn- und Lebensqualität: So halten viele Anwohner die Fenster auch im Sommer geschlossen, anderen ist die Nutzung des eigenen Gartens wegen der steten Geräuschkulisse vergällt. Die Mängel und Klagen sind bekannt. So arbeitet sich Dirk Scheidat schon seit mehr als einem Jahrzehnt am Thema ab.
Bereits 2002/2003 sammelte er mit der Bürgerliste Nord 850 Unterschriften und bewegte Politiker aus Stadt und Land zum Eingreifen. Jahrelang lieferte er sich einen Briefwechsel mit der zuständigen Behörde Straßen.NRW, schrieb auch immer wieder an die Stadt. Und mit welchem Ergebnis? „Seit zehn Jahren bekommen wir immer wieder die gleiche Antwort: Straßen.NRW müsse erst selbst den Lärm messen, dann werde man Maßnahmen ergreifen“, schildert Scheidat.
Politiker sichern ihre volle Unterstützung zu
Warum das so ist, konnten auch die anwesenden Politiker nahezu aller in Rat und Bezirksvertretung vertretenen Parteien nicht schlüssig erklären – höchstens mit dem Eigenleben einer Behörde. Alle Politiker sicherten der neuen Initiative ihre volle Unterstützung zu.
Und der Runde Umwelttisch Essen (Rute) macht in seinem Netzwerk einen Platz für die Anwohner des Emscherschnellwegs frei. Denn ohne Druck, so Rute-Mitglied Dieter Zimek, erreiche man wenig: „Vernetzen sie sich in den Stadtteilen und nach außen mit den vielen anderen Initiativen. Daraus zieht man Stärke.“ Der erste Schritt ist getan.
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