Essen. . 2012 hatte die Entsorgungsfirma Harmuth verbotswidrig PCB-haltigen Abfall auf seinem Gelände gelagert. Das Ermittlungsverfahren hat die Staatsanwaltschaft nun eingestellt, weil dem Entsorger nur formelle Verstöße nachzuweisen seien. Harmuth musste eine Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro zahlen.
Bei Harmuth sprach Geschäftsführer Stefan Strüngmann im Sommer 2012 von einem „bedauerlichen Einzelfall“. Eine Einschätzung, die im Kern nun auch die Essener Staatsanwaltschaft teilt: Das Ermittlungsverfahren gegen das Entsorgungsunternehmen, das vor knapp einem Jahr PCB-haltigen Bauschutt verbotswidrig auf seinem Firmengelände in Bergeborbeck gelagert hatte, ist gegen die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro eingestellt worden.
Dies bestätigte der zuständige Staatsanwalt Willi Kassenböhmer jetzt auf NRZ-Anfrage: „Es lagen nur formelle Verstöße vor, zu keinem Zeitpunkt waren Anwohner oder die Umwelt gefährdet.“ Die Mängel bei Harmuth seien abgestellt und die Abläufe so nachgebessert worden, dass es wohl nicht noch einmal dazu kommen werde. Die Einstellung des Verfahrens sei im übrigen mit der Bezirksregierung in Düsseldorf abgesprochen worden: „Auch da gab es keine Einwände.“
In Düsseldorf bestätigte ein Sprecher diese Sichtweise: „Wir haben Harmuth noch einmal untersagt, PCB-haltigen Abfall auf dem Firmengelände zu lagern.“ Eine Geldbuße sei hier durchaus ausreichend.
Harmuth hatte keine Genehmigung für den Bauschutt
Im Sommer 2012 war Harmuth bei der Entsorgung von Bauschutt auf dem Gelände einer Schule in Lünen und bei Arbeiten am Bethesda-Krankenhaus in Duisburg auf die PCB-haltigen Deckenplatten und Strahlsand gestoßen und hatte drei Container, insgesamt rund sieben Tonnen, auf dem Firmengelände im Sicherheitsbereich abgestellt. Dabei hat der Entsorger keine Genehmigung, die es erlauben würde, Abfälle, die den Grenzwert von 50 Milligramm überschreiten, anzunehmen oder zwischenzulagern.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz war in einigen Proben auf „auffallend hohe Werte“ gestoßen, zum Teil lag der PCB-Gehalt bei 5000 Milligramm pro Kilo. Das Unternehmen verteidigte sich damals: „Wenn wir von der Belastung gewusst hätten, hätten wir den Bauschutt nicht angenommen.“ In der Zwischenzeit ist das PCB-haltige Material in einer Sondermüllverbrennungsanlage entsorgt worden.