Essen. . Die Staatsanwaltschaft Essen hat nun auch offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Entsorgungsunternehmens Harmuth eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft Essen hat nun auch offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Entsorgungsunternehmens Harmuth eingeleitet. Nachdem vergangene Woche bei einer Kontrolle auf dem Firmengelände in Bergeborbeck drei Container mit PCB-haltigem Bauschutt entdeckt worden waren, hat die Staatsanwaltschaft Essen hat nun auch offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Entsorgungsunternehmens Harmuth eingeleitet.

Laut Behördensprecherin Anette Milk besteht der Anfangsverdacht des unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen. Dies sei nicht das erste Ermittlungsverfahren gegen Harmuth, erklärte Anette Milk, dabei sei es bisher nicht um gravierende Fälle gegangen.

"Wir wollen die Vorgänge aufgeklärt sehen"

Die SPD im Essener Norden sieht sich angesichts der jüngsten PCB-Funde in ihrem Misstrauen gegenüber Harmuth bestätigt: „Genau davor haben wir immer gewarnt“, sagte Friedhelm Klix, SPD-Vorsitzender in Bergeborbeck/Bochold.

„Wir wollen die Vorgänge aufgeklärt sehen, und wir wollen wissen, was alles in der Vergangenheit vorgefallen ist.“ Laut Klix müssten die Rückstände aus dem Verbrennungsofen bei Harmuth auf PCB untersucht werden: „Wenn da etwas gefunden wird, muss die Anlage sofort stillgelegt werden.“

Ungereimtheiten im Betriebstagebuch

Darauf wies für die CDU auch Ratsfrau Jutta Eckenbach hin: „Hier muss Transparenz geschaffen werden.“ Dies scheint dringend geboten: Laut Umweltdezernentin Simone Raskob seien bei der Überprüfung Ungereimtheiten im Betriebstagebuch aufgefallen. Die Bezirksregierung nahm gestern noch einmal Proben am PCB-Bauschutt, ebenso wurden die Mitarbeiter medizinisch untersucht.

PCB-Fund bei Harmuth

Die Firma Harmuth Entsorgung und Verwertung ist ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten, nachdem dort PCB-haltiges Material gefunden wurde. Foto: Sebastian Konopka
Die Firma Harmuth Entsorgung und Verwertung ist ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten, nachdem dort PCB-haltiges Material gefunden wurde. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Der Geschäftsführer Stefan Strüngmann ist sich keiner Schuld bewusst. Foto: Sebastian Konopka
Der Geschäftsführer Stefan Strüngmann ist sich keiner Schuld bewusst. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Bei dem Fund handele es sich um mehr als sieben Tonnen Bauschutt und Kehricht, „das mehr als 50 Milligramm PCB pro Kilo enthält“. Foto: Sebastian Konopka
Bei dem Fund handele es sich um mehr als sieben Tonnen Bauschutt und Kehricht, „das mehr als 50 Milligramm PCB pro Kilo enthält“. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Laut Harmuth-Geschäftsführer Stefan Strüngmann stammt es aus der Geschwister-Scholl-Schule in Lünen und dem Bethesda-Krankenhaus in Duisburg. Foto: Sebastian Konopka
Laut Harmuth-Geschäftsführer Stefan Strüngmann stammt es aus der Geschwister-Scholl-Schule in Lünen und dem Bethesda-Krankenhaus in Duisburg. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Es handele sich um Deckenplatten und Sandkristalle. Foto: Sebastian Konopka
Es handele sich um Deckenplatten und Sandkristalle. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Es sei nicht bekannt gewesen, dass das Material PCB möglicherweise PCB-haltig sei, so Strüngmann. Foto: Sebastian Konopka
Es sei nicht bekannt gewesen, dass das Material PCB möglicherweise PCB-haltig sei, so Strüngmann. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Einem Mitarbeiter sei die Lieferung aber „optisch merkwürdig“ vorgekommen, worauf die Container im besagten Sicherungsbereich zwischengelagert worden sei. Foto: Sebastian Konopka
Einem Mitarbeiter sei die Lieferung aber „optisch merkwürdig“ vorgekommen, worauf die Container im besagten Sicherungsbereich zwischengelagert worden sei. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Proben seien genommen, die Analyseergebnisse stünden aber noch aus. Foto: Sebastian Konopka
Proben seien genommen, die Analyseergebnisse stünden aber noch aus. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Derweil widerspricht die Abfall-Entsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR), Betreiber der Verbrennungsanlage für Sondermüll in Herten... Foto: Sebastian Konopka
Derweil widerspricht die Abfall-Entsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR), Betreiber der Verbrennungsanlage für Sondermüll in Herten... Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
...der Darstellung,  wonach das ntsorgungsunternehmen dort „in vier bis sechs Wochen einen Termin“ bei der AGR habe. Foto: Sebastian Konopka
...der Darstellung, wonach das ntsorgungsunternehmen dort „in vier bis sechs Wochen einen Termin“ bei der AGR habe. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Bislang liege von Harmuth keine Anmeldung zur Verbrennung PCB-haltiger Abfälle vor, so AGR-Sprecher Michael Block. Foto: Sebastian Konopka
Bislang liege von Harmuth keine Anmeldung zur Verbrennung PCB-haltiger Abfälle vor, so AGR-Sprecher Michael Block. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
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