Essen. Zugegeben, jung muss man nicht sein, um sich für kuriose Jobs herzugeben – der Essener Arbeitsmarkt hat für jeden etwas. Hier eine Auswahl zum Tag der Arbeit.
Sie sind mindestens 30 Jahre alt, 24 Stunden am Tag verfügbar und besitzen idealerweise einen Waffenschein? Dann haben Sie durchaus gute Chancen auf den „überdurchschnittlich hoch dotierten“ Nebenjob als Bodyguard, (wahlweise auch Chauffeur), der jüngst in einer süddeutschen Tageszeitung „dringend gesucht“ wurde. Aber auch auf Essens Arbeitsmarkt ist für jeden was dabei. Und passend zum heutigen Tag der Arbeit, berichten wir nicht nur von unseren kuriosesten Geldbeschaffungsmaßnahmen (siehe Rahmen), sondern geben Ihnen gleich einmal die besten Tipps zur lokalen Stellensuche an die Hand.
Die traditionelle Variante: Wer diesem Internet noch immer nicht so traut, liegt mit einem Zeitungsinserat genau richtig. Vor allem in der Samstagsbeilage werden neben manchem Job, immer wieder auch lukrative Nebenjobs angeboten: „Zu wenig Einkommen? Werden Sie Produkttester!“ Gut, das kann ja alles heißen, denken Sie jetzt. Und der Anruf bei der angegebenen Essener Nummer verrät: Es kann wirklich alles sein. „Sie testen Produkte aus dem täglichen Bedarf, Lebensmittel, Elektrogeräte, Hundefutter, ...“, je nachdem, wie das obligatorische Vorstellungsgespräch so abläuft. 10 bis 50 Euro gibt’s dann pro ausgefülltem Test-Fragebogen.
Internet ist Segen und Fluch
Das unerschöpfliche Internet: Bei der Suche nach einer Beschäftigung ist das Internet (vor allem für Ungeübte) Segen und Fluch: Einerseits verliert man sich schnell in den unergründlichen Weiten des Netzes, andererseits sind Auswahl und Anzahl der Angebote vielfältig, sogar strukturiert und informativ – sofern man die richtigen Adressen kennt. Auf der Seite der Arbeitsagentur zum Beispiel finden sich aktuell allein 200 Minijobs, von der „Baustellensekretärin“ bis zur „Etikettierkraft“, jeder kann da seine(n) Beruf(ung) finden. Und die Evag hat sogar etwas im Angebot, für alle, die mehr als nur bis drei zählen können: Aushilfskräfte für Fahrgastzählungen und -befragungen in Bus und Bahn, die erwartet sogar ein „überdurchschnittlicher Verdienst und ein „gutes Betriebsklima“ (im Bus?).
Die Studenten-Methode: Meist ist man jung und braucht das Geld. Und die allermeisten sind Studenten, die (sofern sie keine wohlhabenden Eltern haben) ja irgendwie die ganzen Partys finanzieren müssen. Aber Spaß bei Seite, das Akademische Beratungszentrum der Uni Duisburg-Essen betont auf Nachfrage, dass es bei Studentenjobs längst nicht mehr um die Finanzierung von Freizeit oder Urlaub gehe, sondern um die reine Sicherung der Existenz. Daher haben sowohl das Beratungszentrum, als auch der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) eine Jobbörse im Internet eingerichtet, um Studenten an Unternehmen (oder auch Privatleute) zu vermitteln. Am beliebtesten (weil wohl am praktischsten) seien Stellen als Studentische Hilfskraft an der Uni selbst, ab zehn Euro die Stunde.
"Aussagekräftigen Ganzkörperfotos"
Wem das nicht genug sein sollte, der sucht sich eben Promotionjobs auf Plattformen im Internet. 120 Euro pro Tag sind zum Beispiel auf der Messe „Schweißen & Schneiden“ zu holen. Aber nicht als fleißiger Auf- und Abbauhelfer. Gesucht wird eine Hostess „mit Ausstrahlung in jeder Hinsicht“ und einem „sehr attraktiven Erscheinungsbild“. Wenn das auf Sie zutrifft, bewerben Sie sich – aber bitteschön mit „aussagekräftigen Ganzkörperfotos“.