Essen. . Bis Mitte April ist der Räum- und Streudienst der EBE aktiv. 4100 Tonnen Salz wurden bereits bis Ende Februar gestreut. “Die bisherige Anstrengung ist durchaus vergleichbar mit dem Winter vor zwei Jahren“, berichtet eine Sprecherin der Entsorgungsbetriebe (EBE). Doch ein Ende scheint in Sicht.

Ist es das mit dem Winter jetzt gewesen? Oder wie lange müssen wir uns die weiße Pracht, die mittlerweile eher die Nerven strapaziert als zu erfreuen, noch ansehen? Für die Mitarbeiter des Winterdienstes der Entsorgungsbetriebe (EBE) stellen sich diese Fragen jetzt noch gar nicht. „Unsere Saison geht bis Mitte April“, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp.

4100 Tonnen Salz wurden von Anfang November 2013 bis Ende Februar 2013 bereits von den Streufahrzeugen auf Essens Straßen gebracht – und zwar auf die, die der Stadtrat in den Streuplänen A und B festgelegt hat. Die Hauptlast der Einsätze fiel für die EBE auch nicht im vergangenen, sondern im laufenden Jahr an. „Bis Ende Februar waren es insgesamt 2.102 Einsätze, davon 467 in 2012 und 1.635 seit Januar“, so Hellenkamp zur Zwischenbilanz. Als Einsatz verstehe man jeweils einen komplett abgefahrenen Streuplan oder eine Fahrt zu einer glatten Gefahrenstelle, zu deren Beseitigung die Polizei aufgefordert hatte.

Das Lager auffüllen musste man auch, etwas mehr als 1.000 Tonnen seien nachbestellt worden. Bis unters Dach hat man den Salzberg aber nicht wieder gehäuft, weil der Winter sich – hoffentlich – dem sehnlich erwarteten Ende zuneigt und der Salz-Preis pro Tonne derzeit hoch ist: „Schon wenn Sie den aufschreiben, stimmt der nicht mehr“, berichtet sie. Im Sommer liege er jedenfalls deutlich unter 100 Euro, im Extremwinter 2010/2011 waren’s rund 220 Euro.

Schnee-Kontinuität

„Die bisherige Anstrengung ist durchaus vergleichbar mit dem Winter vor zwei Jahren“, erklärt die Sprecherin. Unterschied zu damals: Statt heftiger punktueller Wintereinbrüche habe das kalte Wetter für eine Kontinuität über Wochen bei den Einsatzfahrten gesorgt – und dass seit dem ersten deutlichen Wintereinbruch um den Nikolaustag herum. „Noch dazu war häufig der Berufsverkehr betroffen“, beklagt Hellenkamp. Deswegen seien alle Bürger genervt, aber nicht nur die: „Wir sind da keine Ausnahme.“

Auch in den nächsten Tagen dürften die Mitarbeiter unter Spannung stehen. „Bis Montag sind unsere Bereitschaften aktiviert“, sagt Hellenkamp. Die Wetterprognose, die man heranziehe, sehe Frost bis nächste Woche Mittwoch vor – und zwar als ständiges Wechselspiel zwischen Gefrieren in der Nacht und Auftauen am Tag. Mit 13 großen Räum- und Streufahrzeugen sowie sieben bis acht kleinen reagiere man. Die gut 200 Mitarbeiter, die meisten darunter Fahrer, arbeiten in drei Schichten. Nicht nur dem Winterdienst beschert die Witterung Mehrarbeit. „Auch die Entsorgung ist betroffen: Müllwagen, Reinigungsfahrzeuge und Sperrmüll-Abholer können manche Straßen nicht anfahren“, gibt Hellenkamp zu Bedenken.

Welchen finanziellen Aufwand der Winterdienst der EBE bisher beschert hat, kann sie nicht sagen. Der Bürger bekommt die Rechnung jedenfalls erst 2014, denn in die Berechnung der Gebühren durch die Stadt geht der aktuelle Aufwand nur zeitversetzt ein.

Info: Streuplan C

Neben den Streuplänen A und B gibt es einen dritten, der vor allem per Hand bedient wird. Dabei geht’s um 300 Kilometer Gehwege und 54.000 Quadratmeter auf Plätzen, Brücken, Übergängen, in Fußgängerzonen. Fünf Privatfirmen hat die Stadt bis 2017 damit betraut, verteilt auf 16 Reviere im Stadtgebiet. 271.845,83 Euro kostet das pro Schneetag. Auf NRZ-Nachfrage konnte die Stadt nicht sagen, wie viel Kosten der aktuelle Winter bisher verursacht hat.