Essen. . Nachdem ein Päckchen, das eine Essenerin eigentlich als Retoure zurück an die Versandfirma schicken wollte, versehentlich im Altpapiercontainer landete, erhielt sie schnelle Hilfe von den Mitarbeitern der Entsorgungsbetriebe. Das ist kein Einzelfall: Die Entsorgungsbetriebe holen regelmäßig Verlorengegangenes für die Bürger aus dem Müll.

Gebisse, Schlüssel, Hochzeits-Hosen: Entsorgungsbetriebe holen regelmäßig aus Recycling-Behältern heraus, was Bürger wie Christa Op ten Höfel darin verlieren.

Nicht geräumte Straßen, glatte Fahrbahnen oder nicht abgeholter Müll: Geschimpft wird oft über die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE), das weiß die Heisingerin Christa Op ten Höfel. Sie will genau denen jetzt danken, weil sie ihr geholfen haben, als ihr Päckchen samt Pullover im Papiercontainer landete.

Hilfe in weniger als einer Stunde

„Bleib’ im Auto sitzen, ich mache das schon“, rief die Freundin ihr noch zu und stieg mit Altpapier und Altglas aus. Sie waren wie immer unterwegs zum Einkaufen und hielten am Ardeyplatz in Rellinghausen an den Containern. Nur wenig später merkten die Frauen, dass ihnen ein Päckchen fehlt. Darin ein Pullover, den Christa Op ten Höfel bestellt hatte und wieder zurückschicken wollte. Schnell stand fest, dass das Paket im Altpapier-Container gelandet sein muss.

Ebenso schnell kam die Hilfe der Mitarbeiter von den Entsorgungsbetrieben. „Wir haben die Nummer angerufen, die auf dem Container stand“, erzählt Christel Op ten Höfel. Denn sie hatten keine Chance, das Päckchen wieder aus dem Behälter herauszufischen. Ein freundlicher Herr am anderen Ende der Leitung sagte ihnen Hilfe zu, aber das könne dauern: Sie sollten erst einkaufen fahren. Das war gegen 11 Uhr, um 11.45 Uhr stand das Auto der EBE am Container, berichtet Christa Op ten Höfel, die es gar nicht fassen konnte, wie schnell alles ging und sie ihr Paket unversehrt in Händen hielt.

Kostenloser Service für die Bürger 

„Sensationell“, findet gar die EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp das Tempo ihrer Kollegen. Aber auch sonst gebe es die Gegenstände am gleichen oder darauffolgenden Tag zurück. Für diesen Einsatz müssen sie zunächst einen Wagen samt leerem Container haben. Das Fahrzeug nimmt dann den Container an den Haken, in dem der Gegenstand gelandet ist, und hievt ihn über das leere Gefäß. „Portiönchen für Portiönchen kippen die erfahrenen Kollegen den Inhalt aus“, erklärt Hellenkamp. Sie kramen regelmäßig nach Gebissen, suchen Schlüsselbunde und wichtige Unterlagen oder auch Eheringe. Sogar eine Hose für eine anstehende Hochzeit bargen sie bereits. „Wenn die Leute anrufen, gibt es zu den Gegenständen oft gleich eine Geschichte dazu“, sagt Bettina Hellenkamp. Ihre Finder-Quote liegt bei nahezu 100 Prozent. Vorausgesetzt die Leute melden sich gleich, denn ist der Container erst abgeholt und alles im großen Behälter, „geht nichts mehr.“

Die Sonder-Sucheinsätze übrigens sieht die EBE als Bürgerservice, sagt Bettina Hellenkamp. Der bedeute natürlich, Zeit-, Personalaufwand, Kilometer und Sonderfahrten, der aber zumindest für den Bürger nichts koste. „Schließlich kann das jedem passieren“, sagt Bettina Hellenkamp. Und Christa Op ten Höfel ist immer noch begeistert, von der uneigennützigen Hilfe. Von ihr gab es zumindest Trinkgeld und große Dankbarkeit.