Essen. Die Feuerwehr Essen gibt die baufälligen Standorte Hesselbruch und Seumannstraße auf. Ab dem kommenden Jahr entsteht dafür ein Neubau an der Eisernen Hand. Die Baukosten betragen 6,9 Millionen Euro.
Seit Jahren schraubt die Feuerwehr an einer zukunftsfähigen Neusortierung ihrer Einheiten. Jetzt scheint der große Wurf gelungen zu sein. Die Feuerwehr wird die Standorte Hesselbruch in Bergeborbeck und Seumannstraße in Altenessen aufgeben und Material und Personal an der Hauptfeuerwache konzentrieren, auch um künftig noch schneller zu reagieren.
Die Rechnung, die Feuerwehrchef Ulrich Bogdahn aufmacht, ist einfach und hat am Ende überzeugt: Allein der Instandhaltungs-Rückstau ist in den letzten Jahren an beiden Standorten auf mindestens zehn Millionen Euro aufgelaufen. Statt frisches Geld in die maroden Standorte zu stecken, macht ein Neubau auf der Freifläche Sessenberg neben der Hauptfeuerwache mehr Sinn. Kosten dafür: 6,9 Millionen Euro.
Lukrative Vermarktung
Die Ausbildung wird an der Eisernen Hand konzentriert, der Umweltzug kommt vom Hesselbruch ebenso ins Ostviertel wie die Freiwillige Feuerwehr von der Seumannstraße. Die Freiwillige Feuerwehr Borbeck soll von Bergeborbeck zur Borbecker Wache an der Wüstenhöfer Straße ziehen. Die Flächen am Hesselbruch mitten im Gewerbegebiet dürften sich lukrativ für die Stadt vermarkten lassen.
Gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft hat die Feuerwehr einen Plan für den Neubau entwickelt, mit dem sich „mehrere dicke Probleme gleichzeitig lösen lassen“, sagt der Feuerwehrchef und lobt ausdrücklich die oft kritisierte Immobilienwirtschaft: „Die haben richtig Gas gegeben und hervorragende Arbeit geleistet.“ Auf 15 000 Quadratmetern entstehen Hallen und Büros für die Ausbildung, die im Zweifel multifunktional nutzbar sind. Beispiel: „Die Fahrschulhalle funktioniert auch als Übungshalle, in der man unterschiedliche Szenarios durchlaufen lassen kann“ , sagt Bogdahn.
Intensive Aufsicht
Auf 3200 Quadratmetern entstehen 61 Stellplätze mit unterschiedlichen Standards, darunter auch Plätze für die neue Generation von Rettungsfahrzeugen auf „Sprinter“-Basis, die für die alten Krankenwagenhallen schlicht zu hoch gebaut sind. „Im Rettungsdienst und Krankentransport werden in den nächsten Jahren weitere Anforderungen auf uns zu kommen“, sagen Bogdahn und Feuerwehrsprecher Mike Filzen. „Es macht Sinn, für den schon kalkulierbaren Zuwachs Vorsorge zu treffen.“ Zu dieser Vorsorge gehört nach Feuerwehr-Vorstellung auch ein Platz, auf dem mindestens im Notfall Rettungshubschrauber landen können.
Wie beim Neubau des Lage- und Logistikzentrums, sagt Bogdahn, „wollen wir das Budget unterschreiten“. Deshalb wird die Baustelle an der Eisernen Hand unter intensiver Aufsicht stehen: „Wir werden jeden Tag schauen, wie es voran geht.“
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