Essen. Die Anzahl der Rettungsdienste und Krankentransporte in Essen ist stark gestiegen, immer häufiger muss die Feuerwehr ausrücken. Deshalb braucht sie mehr Fahrzeuge. Für rund 3,1 Millionen Euro will sie nachrüsten. Der Rat der Stadt wird das voraussichtlich genehmigen, Sparzwang hin oder her.
Immer mehr Menschen brauchen einen Rettungswagen, zu immer mehr Krankentransporten muss die Feuerwehr ausrücken. Deshalb braucht die Feuerwehr mehr Fahrzeuge. Für rund 3,1 Millionen Euro will sie nachrüsten. Der Rat der Stadt wird das Ende November aller Voraussicht nach genehmigen, obwohl alle anderen Ämter sparen müssen: Der Rettungsdienst ist eine Pflichtaufgabe.
Seitdem der Rat 2005 zuletzt eine Änderung des Rettungsdienstbedarfsplans beschloss, sind die Einsatzzahlen jedes Jahr um 2600 Fälle angestiegen. Inzwischen zählt die Feuerwehr pro Jahr mehr als 116.000 Einsätze im Rettungsdienst, 46 Prozent davon echte Rettungseinsätze, 54 Prozent Krankentransporte. Die Begründung bringt Feuerwehrchef Ulrich Bogdahn so auf den Punkt: „Die Menschen werden immer älter, die Kliniken immer spezialisierter.“ Ein großer Teil der Krankentransporte sind Verlegungsfahrten zwischen den Krankenhäusern.
Nicht mehr als acht Einsätze pro Schicht zumutbar
Trotz der steigenden Zahl der Einsätze muss und will die Feuerwehr die Vorgabe einhalten: Möglichst jeder Notfall, mindestens aber in 90 Prozent der Fälle, soll spätestens acht Minuten nach Eingang des Notrufes Hilfe bekommen.
Beim Krankentransport gibt es eine solche festgelegte Hilfsfrist nicht, die Feuerwehr will aber möglichst binnen einer Stunde den Krankenwagen vorfahren lassen. Der Arbeitsschutz schreibt zudem vor: Mehr als acht Einsätze pro Schicht soll den Einsatzkräften des Rettungsdienstes nicht zugemutet werden. Das ist derzeit aber schon der Fall, insbesondere in der Innenstadt und den umliegenden Stadtteilen.
26 neue Fahrzeuge sind notwendig
Lange haben die Einsatzplaner der Feuerwehr hin und her gerechnet, haben Fahrzeuge von einer Wache zur anderen geschoben, um die Abläufe zu optimieren. Ergebnis: Ohne mehr Fahrzeuge wird es nicht funktionieren. Insgesamt 26 neue Fahrzeuge sind notwendig, acht davon im Rettungsdienst.
Das Personal für die zusätzlichen Fahrzeuge will die Feuerwehr durch eine Systemumstellung frei bekommen. Statt des Notarztwagens soll künftig immer öfter ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEW) ausrücken. Der ist mit einem Notarzt und mit einem Rettungssanitäter besetzt, während im Notarztwagen zwei Sanitäter mitfahren. „Der Einsatzwagen kann nicht alles, was der Notarztwagen kann, aber das Meiste“, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.
Der zusätzliche Sanitäter werde nur selten fehlen,, weil zu jedem Notarzteinsatzfahrzeug auch ein Rettungswagen mit alarmiert werde. Bis die neuen Fahrzeuge angeschafft sind, will die Feuerwehr die Notarztwagen als Einsatzwagen rollen lassen. Eins ist dem Feuerwehrchef dabei ganz wichtig: „Die Qualität des Rettungsdienstes bleibt unberührt.“