Essen/Gelsenkirchen. . Nach ersten Angaben von Sachverständigen war die Brems-Anlage des Unglücksbusses der Evag, der in Gelsenkirchen eine Essenerin (53) erfasst und schwer verletzt hat, in Ordnung. Der Unglücksfahrer der Linie 155 hat 27-Jahre Berufserfahrung, „unfallfrei“, sagt die Evag. Er war noch mit einem zweiten Bus kollidiert.

Nachdem eine Frau in Gelsenkirchen von einem Bus der Evag erfasst und dabei schwer verletzt worden ist, hat sich der Gesundheitszustand der 53-Jährigen stabilisiert. Die Frau ist nach Angaben der Gelsenkirchener Polizei ansprechbar, aber noch nicht zu dem Unfall angehört worden. Ein Fahrer (52) der Linie 155 hatte am Dienstag am Buswendeplatz an der Ecke Achternberg- und Steeler Straße im Gelsenkirchener Stadtteil Rotthausen die Kontrolle über seinen Gelenkbus verloren und prallte erst gegen ein Halteschild. Dann wurde die 53-Jährige auf dem Bürgersteig angefahren und zu Boden geschleudert. Sie zog sich dabei schwere Kopfverletzugen zu.

Nach der Kollision startete der Fahrer der 155 noch ein Ausweichmanöver und krachte dabei in das Heck eines vor ihm stehenden Gelenkbusses der gleichen Linie. Nach ersten Angaben von Sachverständigen scheint die Brems-Anlage am Unfall-Bus in Ordnung gewesen sein. Die Unfallstelle war am Dienstag für die Unfallaufnahme rund drei Stunden gesperrt. Die Gelsenkirchener Polizei setzte sogar einen Hubschrauber ein, um das Geschehen aus der Luft zu dokumentieren. Die Ermittlungen und die Vernehmungen weiterer Zeugen und auch die Arbeit der Sachverständigen dauern weiter an.

„Schwarze Serie“ im vergangenen Jahr

Die Evag, die im vergangenen Jahr eine „Schwarze Serie“ mit Straßenbahn-Zusammenstößen, brennenden Bahnen und Schwerverletzten durchlebt hat, gibt sich angesichts des aktuellen Vorfalls zerknirscht. Der Fahrer, der bei dem Unfall einen Schock erlitt, könne 27 Jahre Berufserfahrung vorweisen, „unfallfrei“, wie Sprecher Olaf Frei betont. Erst Ende November habe er eine Routine-Fahrtkontrolle mit „gut“ bestanden. Für seine umsichtige Fahrweise soll der 52-Jährige im Unternehmen bekannt gewesen sein.

Die Schadenshöhe soll nach Angaben der Evag im niedrigen fünfstelligen Bereich liegen, in weit anderen Dimensionen als bei den Straßenbahnunfällen 2012. Frei hofft darauf, dass 2013 für die Evag keine neue „Schwarze Serie“ aufgelegt wird: „Das hört jetzt auf. Da kommt nichts mehr.“