Stadt Essen verprellt mit geschlossenen Bädern die Gäste
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Essen. . Die Essener Freibäder Grugabad, Kettwig und Oststadt waren am Wochenende trotz sommerlicher Temperaturen geschlossen. Eine spontane Verlängerung der Saison sei nicht ohne Weiteres möglich, teilen die städtischen Badbetreiber mit. Die privaten Freibäder reagierten spontan aufs gute Wetter – und wurden dafür belohnt.
Für Hannelore Rottmann war das vergangene Wochenende eins nach Maß: „Wir hatten Samstag 320 Besucher, Sonntag waren es 810! Das war so toll, dass ich mich freiwillig an die Kasse gesetzt habe.“ Rottmann ist die Vorsitzende des Schwimmvereins Steele 11, der das kleine Freibad zwischen Ruhr und Westfalenstraße betreibt. An Schwimmen sei in dem 8x25 Meter-Becken bei soviel Betrieb kaum zu denken, gibt sie freimütig zu. Aber die Leute hätten die Abkühlung genossen. „Ich bin froh, dass wir die Saison verlängert haben.“
800 Gäste im kleinen Steeler Bad
Mancher Essener dürfte sich gewundert haben, dass die städtischen Sport- und Bäderbetriebe sich nicht zu einer ähnlich spontanen Reaktion in der Lage sahen wie die privaten Bäderbetreiber (neben dem Steeler war auch das Freibad Hesse in Dellwig geöffnet). Bei Temperaturen an der 30-Grad-Marke waren das Gruga-Bad und die Außenbereiche der Schwimmzentren Kettwig und Oststadt geschlossen. „Das tut uns auch weh, so ein tolles Wochenende nicht mitzunehmen, nach der mauen Saison“, sagt Michael Ruhl, Abteilungsleiter bei den Bäderbetrieben.
Als man die Verträge mit den 43 Saisonkräften Ende August beendete, habe sich das gute Wetter noch nicht absehen lassen. „Wir haben uns die Prognosen von drei bis vier Wetterdiensten angeguckt und beschlossen, am 2. September den Betrieb einzustellen. Danach waren unsere Saisonkräfte weg.“ Um eine Saisonverlängerung zu planen, brauche man „etwas Vorlauf“.
Selbst bei den Schwimmzentren Kettwig und Oststadt, die ganzjährig betrieben werden, sei es nicht einfach möglich, die Außenbecken länger freizugeben. Angesichts der knappen Personaldecke lasse sich das nicht mit den Stammkräften stemmen. Die Vereine, die Steele und Hesse betreiben, hätten „andere personelle Bedingungen“. Im Übrigen hält Ruhl den Vergleich von städtischen und privaten Bädern für falsch: „Es ist eher so: Es gibt fünf Freibäder in Essen, und zwei davon waren am Wochenende geöffnet.“ Mit Erfolg, sei hinzugefügt: „Hesse“ zählte allein am Sonntag über 1000 Gäste – eine hübsche Zahl für einen Tag, wenn man bedenkt, dass in der gesamten Saison gut 40.000 Gäste kamen.
Auch Michael Ruhl weiß ja, wie rasch ein paar schöne Tage eine miese Bilanz polieren können: Allein am 19. August, einem heißen Sonntag, kamen rund 13.000 Gäste ins Grugabad. „Das war allerdings in den Ferien, so viele wären es an diesem Sonntag nicht geworden.“ Trotzdem ärgere er sich, dass man diesen Spätsommertag nicht mitgenommen habe: „Ein paar Tausend wären wohl gekommen.“
„Wir werden 2013 flexibler“
Was bleibe sei leiser Grimm und das Versprechen, es 2013 besser zu machen: „Wir analysieren das und gucken, wie wir nächste Saison flexibler reagieren können.“
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