Essen.. Der Winter hat den Essener Freibädern weniger als sonst zugesetzt, jetzt wird geschrubbt: Bei gutem Wetter beginnt die Saison am 28. April. Neben kleineren Ausbesserungsarbeiten investierte die Stadt im Grugabad wie im Schwimmzentrum Oststadt 120.000 Euro in Chlorungsanlagen, die mit Chlorgranulat statt Chlorgas arbeiten.
Ein bisschen Sonne, ein paar April-Schauer und überschaubare 12 Grad – nicht gerade das Wetter, um sich im Freibad zu tummeln, aber genau dort hin zieht es Schwimmmeister Dominik Waap in diesen Tagen. Wobei er die Badehose vorerst noch mit Jeans und Wetterjacke tauscht. Denn in den Becken des Grugabads und nicht nur dort hat das Großreinemachen begonnen. Und mit ihm die Vorfreude auf eine Freibad-Saison, der es anno 2012 spielend gelingen dürfte, die Zahlen des Vorjahres zu überrunden, so katastrophal fielen sie damals aus.
Immerhin bleibt Kurt Uhlendahl von den Sport- und Bäderbetrieben der Ärger von 2011 über einen veritablen Frühsommer-Start erspart, zu dem die Auswinterung noch nicht abgeschlossen war – nur um dann zum eigentlichen Saisonstart im Regen zu stehen. Vielleicht läuft es diesmal umgekehrt, wer weiß das schon? „Wir wollen jedenfalls gerüstet sein“, sagt Uhlendahl und peilt – wenn das Wetter mitspielt – den Sprung in die 24 Grad warmen Fluten des Grugabads zum Start des langen Wochenendes am 28. April an: „Wir liegen da recht gut im Zeitplan.“
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Einzig das Freibad in Dellwig („Hesse“) arbeitet nun noch mit Chlorgas, doch mit Blick auf den in der Politik verabredeten Bäderkompromiss verbot sich vor der aktuellen Saison eine größere Investition. Bleiben alle Beteiligten bei ihren Zusagen, dann gehen in dem malerisch gelegenen Freibad am Rhein-Herne-Kanal nach der 2012er Saison die Bagger an den Start.
In Dellwig, wo man genauso wie in Steele, in der Oststadt und in Kettwig einen Frühstart Anfang Mai anpeilt, heißt es deshalb: Ein letztes Mal noch in die großzügig bemessenen Fluten stürzen, denn der Wermutstropfen der lange umstrittenen und am Ende durchgesetzten Sanierung besteht in einer spürbar verkleinerten Wasserfläche.
Stabile Eintrittspreise
Im vergangenen Sommer tauchten 25.000 Gäste in Dellwig ab, im Vorzeigebad Grugabad waren es knapp drei Mal so viele, stadtweit mickrige 204.000. Das war selbst verglichen mit dem bescheidenen Besuch im Jahr zuvor ein Rückgang von 50 Prozent.
Werksbad auf Zollverein
Wie viel davon auf die durch den Zwei-Schichten-Betrieb eingeführte Zwangs-Mittagspause zurückzuführen ist, muss offen bleiben. Diese Einschränkung wird es jedenfalls auch in diesem Jahr geben, bedauert Uhlendahl. Immerhin: Die Eintrittspreise werden nicht erhöht, was zu einem klitzekleinen Teil auch der Tatsache zu verdanken ist, dass im Sprungbecken des Grugabads in diesem Jahr nicht auf ein Kunstbild auf die mutigen Hüpfer wartet, sondern die Werbung eines Autoherstellers: „Trau dich“, signalisiert die den Rotzigen auf dem Zehn-Meter-Brett. Na dann.