Essen. Eine neue 3D-Animation am Denkmalpfad Zollverein zeigt die Entwicklung der Zeche von der Gründung bis zur Stilllegung. Rund anderthalb Jahre Arbeit investierte Frank Dießenbacher gemeinsam mit seinem Team in den knapp 15-minütigen Film. Der 3D-Kurzfilm wird in Kürze auch im Internet veröffentlicht.
Seit Freitag schickt die Zeche Zollverein ihre Besucher auf eine multimediale Zeitreise. Im Denkmalpfad Zollverein wird ab sofort eine 3D-Animation präsentiert, die die vollständige Entwicklung Zollvereins von der Gründung bis zur Stilllegung vor 25 Jahren zeigt. Die Animation beginnt mit einer virtuellen Fahrt im Jahre 1854 über die Gründerschachtanlage 1/2/8, aus deren erster Bauphase heute kein einziges Gebäude mehr erhalten ist.
„Besonders bei den Gründerschächten war eine umfassende Recherche nötig. Im Gegensatz zu der Schachtanlage XII gab es nur wenige Aufzeichnungen. Die Schachtanlage wurde immer wieder baulichen Änderungen unterzogen“, erklärt Frank Dießenbacher, der das aufwendige Projekt mitbetreute und anschließend in seiner Medienproduktionsfirma technisch umsetzte.
"Preußische Hufe"
Rund anderthalb Jahre Arbeit investierte Dießenbacher gemeinsam mit seinem Team in den knapp 15-minütigen Film. Bevor mit den eigentlichen Arbeiten am Computer begonnen werden konnte, wurde fast ein Jahr lang recherchiert. Mehrere hundert Fotos sowie historische Pläne aus dem Haniel -Archiv und aus dem Archiv des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum dienten der Animation als Grundlage. Manch ein Plan musste zunächst umgerechnet werden - wurde damals doch zum Teil nicht in Metern gerechnet, sondern in „Preußischen Hufen“.
Zollverein aus der Luft
Das Ergebnis der monatelangen Arbeit kann sich durchaus sehen lassen. Heraus gekommen ist eine fast realistische 3D-Animation, die dem Betrachter die Geschichte erlebbar macht und ihm das Industrieareal von damals (als es noch seine eigentliche Funktion - den Kohleabbau - hatte) optisch näher bringt; ihn sogar fast „live“ miteinbezieht. Neben der modernen und farbigen Darstellung des Geländes werden abwechselnd immer wieder historische Schwarz-Weiß-Fotos eingeblendet.
Kosten von 12.000 Euro
„Es handelt sich um eine Visualisierung der baulichen Entwicklungsgeschichte. Wir stecken Zollverein damit in eine 3D-Welt“, beschreibt Thorsten Seifert, Leiter des Denkmalpfades Zollverein, die neue Station im Führungsrepertoire. Finanziell wurde das insgesamt 12.000 Euro teure Projekt unterstützt vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr.
Der 3D-Kurzfilm wird im Rahmen der Führungen am Denkmalpfad Zollverein angeboten und in Kürze auch online auf der Internetseite www.zeitreise-ruhr.de veröffentlicht. Das Projekt „Zeitreise Ruhr“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Industriegeschichte anhand von Visualisierungen dem Publikum zugänglich zu machen.
Führungen über den Denkmalpfad Zollverein sollten telefonisch unter 0201 / 246810 angemeldet werden.