Essen. Die Medienkunstmesse “contemporary art ruhr“ (C.A.R.) auf Zollverein zeigt Werke von Folkwang-Studenten sowie internationalen Künstlern. Was 2006mit 35 Künstlern begonnen hat, ist zu einer Veranstaltung mit 150 Beteiligten gewachsen.
Wenn Plattenspieler und Trimmrad sich zum klangvollen Kunstwerk vereinen, dann ist Medienkunstmesse: Künstler, Studenten und Galeristen stellen auf Zollverein aus. Aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz.
Was 2006 in Halle zwölf mit 35 Künstlern begonnen hat, ist zu einer Veranstaltung in sieben Hallen und mit 150 Beteiligten gewachsen: die „contemporary art ruhr“ (C.A.R.), mit der Messe für zeitgenössische Kunst im Herbst und der Medienkunstmesse. Zu der gehören Förderflächen für Nachwuchstalente ebenso wie Werke etablierter Künstler. Darunter Videoarbeiten des Briten Michael Nyman.
E- und U-Musik werden kombiniert
Zu sehen gibt es zudem Fotografien, Installationen, Lichtkunst oder multimediale Projekte. So Plattenspieler und Trimmrad: Bei Tour de Vinyl, einer audio-visuellen Darstellung von Patrick Praschma, Chris Wawrzyniak und Pierre Cournoyer, ergibt die Verbindung ein Musikinstrument, bei dem der Discjockey zum echten Jockey wird und die Platten mit seiner Beinarbeit antreibt. E- und U-Musik wird dabei rücksichtslos kombiniert.
Die drei Künstler kommen von der Folkwang Universität. „Die Zusammenarbeit bietet Talenten vielleicht die erste Gelegenheit, auf dem Kunstmarkt Fuß zu fassen und sich zu vernetzen“, sagen die Veranstalter Silvia Sonnenschmidt und Thomas Volkmann. Für vier Jahre gibt es nun eine Kooperation mit der RWE-Stiftung, der Stiftung Zollverein, dem Kulturbüro und der Folkwang-Hochschule. Die Partner sind nicht alle neu, die längerfristige Bindung schon: Das sei auch wegen der heutigen Größe notwendig. Viel Raum erhalten auch die Objekte. Einen Schwerpunkt bilden in 2011 Werke aus den Niederlanden und Belgien wie Herbal Ghetto: Vier Schallplattenspieler reagieren auf Sonneneinstrahlung, Windgeschwindigkeit, Feuchtigkeit und den Taupunkt.
Gegenbesuch aus den USA
Künstler von der Los Angeles Art Association kommen zum Gegenbesuch. In den USA haben sie gerade mit den C.A.R.-Kollegen ausgestellt, berichten die Veranstalter. Ihre weiteren Pläne beschreibt Silvia Sonnenschmidt als ihre Vision: „Während die meisten Kunstmessen mit dem letzten Veranstaltungstag enden, geht die C.A.R. weiter.“ So folgen Sonder-Ausstellungen – nach Zollverein in Miami Beach oder Paris.
Die Medienkunstmesse beginnt Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, und läuft bis 5. Juni auf Zollverein. Sie öffnet Sa und So, 11-19 Uhr. Eintritt: 8/ 6 Euro. Führung: Tel.: 0211-7952 112 oder 0178-29 23 398.