Essen. Mit acht von insgesamt 20 Produktionen ist das Festival „tanz nrw“ im Mai bei PACT Zollverein zu Gast. Die Eröffnung findet erstmals in Essen statt. Das Festival ist eine Plattform für zeitgenössische Künstler und Produktionen aus der Region.

Essen tanzt. Eigentlich ganz Nordrhein-Westfalen, aber das alle zwei Jahre stattfindende Festival „tanz nrw“ wird in diesem Jahr zum ersten Mal in Essen bei PACT Zollverein eröffnet. Dabei versteht sich das Festival als Plattform für zeitgenössische Künstler und Produktionen aus der Region, für etablierte Kompanien und junge Choreografen. Vom 5. bis 15. Mai werden 20 Produktionen in acht Städten zu sehen sein, darunter drei Premieren.

„Wir haben uns entschieden, mit dem Auftakt in Essen und Düsseldorf einen Schwerpunkt zu setzen“, erklärt PACT-Leiter Stefan Hilterhaus die Neuerung im Programm der dritten Ausgabe. Ziel der Bündelung: Nationale und internationale Gäste sollen möglichst viel in wenigen Tagen sehen können. Erst im Anschluss werden diese und weitere Arbeiten auch jenseits der beiden Tanzzentren in Bonn, Köln, Krefeld, Münster, Viersen und Wuppertal zu sehen sein.

Fünf Produktionen sind am Eröffnungswochenende zu sehen

PACT Zollverein präsentiert fünf Produktionen am Eröffnungswochenende: Naoko Tanakas „Die Scheinwerferin“ spielt mit Licht und Schatten, Schein und Sein und einer Taschenlampe. Die installative Performance beginnt am 5. Mai um 18 Uhr und ist der Start ins geballte Tanzvergnügen. Im Anschluss setzen sich der Folkwang-Absolvent Samir Akika und sein Künstlerkollektiv „Unusual Symptoms“ mit dem Erwachsenwerden auseinander. „Me&myMum“ demontiert spielerisch Stereotypen des Mutterbildes, ist chaotisch, leidenschaftlich, radikal und ironisch.

Silke Z., Choreografin aus Köln, lässt den Amerikaner Jess Curtis und den Schotten Angus Balbernie aufeinandertreffen, damit sie tanzen, fantasieren und über ihre in die Jahre gekommenen Körper sprechen. „Jess trifft Angus“ ist die zweite Episode des Generationsprojekts „Unter Uns!“.

Wie es sich für eine ordentliche Festivaleröffnung gehört, wird es auch ein Rahmenprogramm geben, bei dem die verschiedenen Räume der ehemaligen Waschkaue genutzt werden. Mit dabei sind Samir Akika, der Medienkünstler Daniel Burkhardt, der Fotograf und Filmer Peter Miller und DJ Sylvi Kretzschmar.

Finanziert aus dem laufenden Etat

Am 7. Mai geht es auf die Reise, vielleicht ins Ungewisse. Die gescheiterte Nordpol-Expedition des schwedischen Ingenieurs S.A. Andrée war Ausgangspunkt für das Tanz-Musik-Theater „Nach Hause“ von Martin Nachbar (Choreograf) und Benjamin Schweitzer (Komponist). Außerdem stellt die Performerin Gudrun Lange Fragen zur Selbstinszenierung. „Cheeeese!“ heißt ihr eigenwilliger Abend übers Sich-Verkaufen und Sich-Verstecken.

Gefördert wird „tanz nrw 11“ mit 225.000 Euro vom Land, von der Kunststiftung NRW und den Städten. Essen allerdings enthält sich, genauso wie Düsseldorf. Extra Zuschüsse gibt es nicht. Die beiden Hauptaustragungsstädte müssen das Festival aus dem laufenden Etat stemmen.

Info und Karten: www.tanz-nrw-11.de oder Tel.: 0201/81 22 200.