Essen.. Die Verantwortlichen sind zufrieden mit den Ergebnissen von Ruhr.2010. Kulturdezernent Andreas Bomheuer will die kulturelle Landschaft in Essen weiter sichtbar machen. Essen Marketing GmbH vermarktet die Stadt 2011 unter dem Motto „200 Jahre Krupp“.
2010 ist Geschichte, das Essener Kulturhauptstadtbüro abgewickelt, nun gaben die Verantwortlichen auf Zollverein Antworten auf die Frage: Was kommt, was bleibt? Für die Zukunft ist eine engere Vernetzung von Theater und Konzerthäusern geplant.
Obwohl sich teure Mega-Veranstaltungen wie Schachtzeichen oder Still-Leben naturgemäß nicht wiederholen lassen, sieht Kulturdezernent Andreas Bomheuer gerade sie als zukunftsweisend an. Durch sie nämlich sei der Rest der Republik, sei auch das Ausland auf das Ruhrgebiet aufmerksam geworden. „Die hervorragenden Orte à la Folkwang und Philharmonie hatten wir bereits, sie mussten nur erst als kulturelle Landschaft wahrgenommen werden.“
Ein Schlüssel dazu sei die regionale Zusammenarbeit: So hätten die Ruhr-Kunstmuseen durch gemeinsame Veranstaltungen ihre internationale Ausstrahlung verdichtet. Für die Zukunft strebe er nun eine engere Vernetzung der Theater und Konzerthäuser an, sagt Bomheuer; er sei darüber mit den Kulturdezernenten der Nachbarstädte im Gespräch. Und statt ein neues Mega-Event zu ersinnen, könne man vorhandene Festivals auf Essen ausweiten. Denkbar sei, dass Bochums „Fidena“ in Zukunft auch Spielorte in Essen bekomme. Wobei Bomheuer natürlich weiß, dass sich die internationale Ausstrahlung von Fidena auf die Figurentheater-Szene beschränkt.
„Superprodukt“ Essener Kultur 2010
Umgekehrt ist klar, dass eine Institution wie das Museum Folkwang, das im vergangenen Jahr 800.000 Besucher zählte, auch ohne regionale Vernetzung ihr Publikum findet. Wichtiger sei, sagt Bomheuer, die nicht gar so bekannten Kulturstätten Essens sichtbar zu machen. Auch Einheimische hätten ja auf den Stadtrundfahrten im Kulturhauptstadtjahr dazu gelernt. Mehr Aufmerksamkeit habe zum Beispiel ein bewährtes Format wie das Kulturpfadfest verdient, das man auf die gesamte Stadt ausweiten könne. Ganz allgemein müsse eine Gesamtkommunikation für die städtische Kultur aufgebaut werden.
Dabei dürfe Bomheuer auf die Hilfe der Essen Marketing GmbH (EMG) setzen, verspricht deren Chefin Eva Sunderbrink. Sie rechnet sich an, das „Superprodukt“ Essener Kultur 2010 erfolgreich vermarktet zu haben. Die Zeche Zollverein habe die Titel fast aller Reisekataloge geziert, die Seiten www.essen.de und www.essen-marketing.de seien 18 Millionen mal angeklickt worden, in der Touristikzentrale habe man 94.000 Kunden gezählt. Diese Größenordnung werde sich nicht wiederholen lassen. Doch auf ansehnliche Besucherzahlen hoffe man auch 2011, das unter der Überschrift „200 Jahre Krupp“ vermarktet wird.