Essen-Schonnebeck. Maik Peiser hat beim Großbrand in Essen-Schonnebeck alles verloren. Per Drehleiter musste er gerettet werden. Jetzt sucht er nach Katze Kiki.
Maik Peiser (26) ist am Montagmorgen (13.5.) von Feuerwehrsirenen aus dem Schlaf gerissen worden: „Ich bin direkt zum Fenster gegangen und sah die Feuerwehr und Nachbarn draußen stehen“, erzählt Maik. „Da oben ist noch jemand“, hörte er jemanden rufen. Gemeint war er selbst. Maik war der Einzige, der sich noch im Haus befand.
Um kurz nach 8 Uhr war die Feuerwehr zu dem Mehrfamilienhaus an der Ecke Bonifaciusstraße/Matthias-Erzberger-Straße in Schonnebeck gerufen worden. Eine Nachbarin aus dem Nebengebäude habe den Brand bemerkt und die Feuerwehr gerufen, erzählt der Essener. Flammen schlugen aus dem Dach, dichter schwarzer Rauch quoll unter der Eindeckung hervor, der weithin zu sehen war.
Größte Sorge bei Großbrand in Essen: Katze Kiki
Als Peiser sah, wie Rauch aus seinem Wohnzimmer kam, habe er direkt nachgeschaut, ob sein Cousin (22), der vorübergehend bei ihm wohnte, in seinem Zimmer war. Maik konnte ihn jedoch nicht finden. „Er ist zum Glück schon unterwegs gewesen, darüber war ich froh.“ Trotz der Gefahr sei der 26-jährige nicht in Panik gewesen: „Ich war sehr ruhig, ohne Angst oder Adrenalin, und habe versucht, die Situation einzuschätzen.“ Seine größte Sorge galt der Katze seines Cousins, die sich üblicherweise Wohnzimmer aufhält. Als der Essener die Tür aufmachte, habe er Katze Kiki gesehen. „Ich wusste nicht, ob ich reingehen sollte, um Kiki mitzunehmen. Ich entschied mich dagegen, da der komplette Boden schwarz war und ich hatte Angst, einzustürzen.“
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Maiks Wohnung befand sich im zweiten Obergeschoss, auf dieser Etage war das Feuer kurz vorher ausgebrochen und war schon bis ins Treppenhaus vorgerückt. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann hätten die Flammen auch seine Wohnung erreicht. Der Fluchtweg war somit versperrt, der Essener musste von der Feuerwehr über die Drehleiter aus seiner Wohnung gerettet werden. Zeit, um irgendwas mitznehmen, sei nicht geblieben. „Ich habe kurz überlegt, aber ich wusste nicht, wie groß das Ausmaß des Feuers war, deshalb ließ ich es bleiben.“ Das Ausmaß war so groß, dass ihm die die Flammen alles genommen haben und seinem Cousin ebenfalls.
Spendenaktion nach Großbrand in Essen-Schonnebeck
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„Wir sind froh, dass nichts Weiteres passiert ist, aber es ist hart zu sehen, wie die beiden ihre gesamte Existenz verloren haben“, sagt Jasmin Hachmann, eine Freundin von Maik. Kurz entschlossen startete sie noch am selben Abend eine Spendenaktion auf der Website gofund.me, um den beiden zu helfen (Stichwort: „Hilfe nach Wohnungsbrand“). In dem Aufruf heißt es: „Die zwei stehen jetzt gerade vor dem Nichts und haben alles verloren, außer das was sie am Körper tragen und müssen nun komplett von neu starten. Wir möchten beiden gerne eine Freude bereiten und ein paar Spenden sammeln, damit den beiden der Neustart, solange die Ursache noch nicht geklärt ist, etwas leichter fällt.“ Bisher sind 480 Euro Spenden eingegangen, Hachmann hofft, dass sich noch weitere Essener beteiligen.
Kein Geld der Welt bringt jedoch Katze Kiki zurück, die seit Montag nicht mehr aufgetaucht ist. Die graue Kurzhaarkatze ist eigentlich eine Hauskatze. Es sei unklar, ob sie es bei dem Brand herausgeschafft habe, sagt Hachmann, die zusammen mit Freunden schon stundenlang gesucht hat. Die Katze sei von Passanten in der Nachbarschaft gesehen worden, man sei sich jedoch nicht sicher, ob es sich dabei tatsächlich um Kiki handelt. Die Katze ist schlank gebaut, sehr zutraulich, und hat eine rosa Nase mit schwarzem Rand. Wer sie findet, soll sich bei Jasmin Hachmann über Facebook melden.
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Essener hat bei Großbrand in Essen Erinnerungsstücke seiner Oma verloren
Nach dem Brand wurde ein Statiker angefordert, um zu prüfen, ob das Gebäude nach dem Durchbrennen der hölzernen Zwischendecken noch standfest ist. „Es ist nicht auszuschließen, dass es abgerissen werden muss“, sagt Feuerwehrsprecher Christian Schmücker und erklärt damit, warum man jetzt nicht ohne Weiteres im Haus nach Kiki suchen kann. Die Ursache des Feuers ist noch unklar, Brandexperten der Essener Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen.
Maik Peiser wohnt jetzt bei seiner Mutter in Düsseldorf und sucht dort nach einer Wohnung, um als Gartenlandschaftspfleger zu arbeiten. Von seiner Mutter und von Freunden bekomme er viel Unterstützung. Darüber sei er dankbar, schließlich müsse er alle Dokumente neu beantragen und viele Einkäufe tätigen. Der Essener ist froh, dass er körperlich unversehrt davon gekommen ist, doch besonders der Verlust der Erinnerungsstücke sei groß: „Den Laptop und vieles andere kann ich ersetzen, aber die Erinnerungsstücke von meiner Oma wie zum Beispiel Briefe und eine Engel-Statue, sind alle weg, das macht mich schon traurig.“
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