Essen. Peter Bender war Lagedienstführer der Feuerwehr am Sturm-Abend in Essen. Als „Ela“ startete, riefen plötzlich tausende Menschen gleichzeitig an.
Peter Bender war 36 Jahre lang bei der Essener Feuerwehr, und in seinem letzten Dienstjahr vor seiner Pensionierung kam „Ela“. Bender hatte Dienst an diesem 9. Juni als so genannter Lagedienstführer, die Schicht begann um 13 Uhr, „und wir alle guckten nur auf Werden, das Pfingst Open Air, ob dort alles in Ordnung ist.“ Die Feuerwehrleute in der Leitstelle hatten sehr wohl die Gewitter-Warnungen des Tages auf dem Radar: Die Internet-Seite des Deutschen Wetterdienstes (DWD), auf der man die Wolkenbewegung verfolgen kann, hatte immer jemand im Blick.
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„Doch dann ging es um kurz nach neun abends los, Tausende riefen gleichzeitig an“, erinnert sich Bender. Sofort mussten alle Kräfte in der Wache, die konnten, an den Telefonen helfen, „man sah nur an den Displays, wie viele Anrufe sich stauten, es gab für viele kaum ein Durchkommen“, erinnert sich Bender. Wenn er aus dem Fenster der Feuerwache schaute, konnte er nicht das Gebäude von gegenüber sehen, so wie sonst. So viel Wasser kam vom Himmel.
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Die meisten verängstigten Leute riefen an wegen umgestürzter Bäume, „doch auf einer Straße im Essener Stadtgebiet hatten wir ein Baum auf dem Hausdach und gleichzeitig einen Herzinfarkt mit Reanimation. Dann müssen Sie priorisieren, es können nicht alle überall gleichzeitig sein“, sagt Bender. Natürlich schickte er einen Rettungsdienst raus zum Herzinfarkt; der Baum musste warten.
Die grundsätzlich verordneten Ruhestunden während der 24-Stunden-Schicht fanden in dieser Nacht selbstverständlich nicht statt; Bender und seine Kollegen arbeiteten sozusagen durch bis Schichtende Pfingstdienstag mittags, „und ohne so ein tolles Team hätten wir das nie gestemmt.“
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