Essen/Düsseldorf. Sturmtief “Ela“ hat in NRW großen Schaden angerichtet. Bei dem Sturm waren in landesweit sechs Menschen ums Leben gekommen, 108 wurden verletzt. Nun ziehen die Kommunen eine erste Bilanz. Demnach ist die Schadenssumme mit 63 Millionen Euro in Essen am höchsten. Das Land will den sturmgeschädigten Kommunen helfen.
Das Sturmtief „Ela“ hat bisherigen Schätzungen zufolge in Essen den landesweit schwersten Schaden angerichtet. Nach ersten Meldungen aus 13 Städten und 14 Kreisen müsse man davon ausgehen, dass der von der Essener Stadtspitze schon jetzt auf 63,3 Millionen Euro bezifferte Schaden am höchsten sei, erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Freitag nach einem Krisengipfel mit Oberbürgermeistern und Landräten der betroffenen Regionen.
Jäger appellierte bei dem Treffen an die Stadtrepräsentanten, nachvollziehbare und vergleichbare Summen zu nennen: „Wir brauchen verlässliche Zahlen über Art und Höhe der Schäden. Erst danach kann die Landesregierung über die Höhe der finanziellen Hilfen entscheiden.“ Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte einen Sonderfonds zugesagt.
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Die Kommunen erhalten bis Ende nächster Woche einen standardisierten Fragebogen und sollen dann innerhalb von zwei Wochen ihre Schäden bilanzieren. Jäger sagte zu, dass das Landesgeld noch in diesem Jahr fließen werde, auch wenn dazu ein Gesetzesverfahren oder ein Nachtragshaushalt notwendig ist.
Meldefähig sind wohl Zerstörungen an Straßenlaternen, Ampeln, dem Öffentlichen Nahverkehr oder an städtischen Einrichtungen wie Schulen, Kitas und Spielplätzen. Bei umgestürzten Bäumen im öffentlichen Raum gestaltet sich die Berechnung der Schadenshöhe schwierig. Große und sehr alte Bäume sind in den kommunalen Bilanzen zumeist als hohe Vermögenswerte aufgeführt, der Neuwert ist dagegen weitaus geringer.
"Sturm-Telefon" will Waldbesitzern helfen
Für Schäden in Kommunal- und Privatwäldern wiederum hat der Landesbetrieb Wald und Holz am Freitag eine Schadens-Hotline (sturm@wald-und-holz.nrw.de) eingerichtet. Dort können Fragen zur Wiederaufforstung, Förderung und Holzverwertung gestellt werden. „Ela“ hat in NRW Waldbäume mit einem Volumen von 80.000 Kubikmetern zerstört.
Die Hotline ist derzeit Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr unter der Nummer 0251/91797-495 zu erreichen.
Feuerwehr hebt Ausnahmezustand in Düsseldorf auf
Knapp zwei Wochen nach dem Orkan "Ela" hat die Düsseldorfer Feuerwehr am Freitag den in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seitdem geltenden Ausnahmezustand aufgehoben. Die Hauptgefahrenstellen auf den Straßen sowie Geh- und Radwegen seien weitgehend beseitigt, teilten die Rettungskräfte mit. Damit beginne für die Feuerwehr wieder der normale Regelbetrieb.
Insgesamt werden die Aufräumarbeiten in der Stadt, die mit am schwersten von dem Unwetter vom Pfingstmontag betroffen war, nach Schätzung der Feuerwehr noch mehrere Wochen dauern. Grünflächen, Parks, Friedhöfe und Wälder seien noch nicht wieder freigegeben. Auch die abschließende Kontrolle aller Bäume im Stadtgebiet stehe noch aus (dpa)