Essen-Rüttenscheid. Eine Rüttenscheiderin pflegt liebevoll ein Baumbeet, beobachtet aber zunehmend, dass Hunde dort ihre Notdurft verrichten. Das sagt die Stadt.

Marianne Klumpe pflegt liebevoll das Baumbeet an der Dorotheenstraße/Ecke Hedwigstraße. Sie bepflanzt es und hält es sauber. Nun beobachtet sie aber zunehmend, dass Hundehalterinnen oder -halter es ihren Hunden erlauben, ihre Notdurft dort zu verrichten. Wobei sie anschließend den Kot nicht wegräumten, sagt Klumpe. „Ich will dazu beitragen, dass Rüttenscheid schön ist – und dann sowas. Das ist eine Zumutung“, so die Bürgerin.

Wenn sie die Hundebesitzer auf frischer Tat ertappe, versuche sie, sie davon abzuhalten. Erst vor kurzem habe sie aber wieder einen dicken Haufen im Baumbeet am griechischen Restaurant Odyssia entdeckt, berichtet Klumpe: „Ekelerregend.“ Sie appelliert an Hundebesitzer, den Kot ihrer Tiere sachgerecht zu entsorgen.

Stadt Essen über liegengelassenen Hundekot: Ahndung ist schwierig

Zuletzt hatte es auch Beschwerden speziell über Hundekot auf Spielplätzen gegeben. So berichtete Spielplatzpate Klaus Adelskamp über entsprechende Probleme im Essener Westen. Auch der Kinder- und Jugendbeauftragte im Bezirk 4, Christian Müller, kennt das Problem seit langem. Auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung 2 stand das Thema im Dezember 2023, nachdem sich ein Anwohner aus Rüttenscheid anonym über die Situation am Haumannplatz beschwert hatte.

Auf Anfrage erklärt Sprecherin Jacqueline Riedel, die Stadt Essen nehme das Problem der Verschmutzung durch Hundekot sehr ernst. Dennoch sei eine flächendeckende Überwachung durch die Ordnungsbehörde nicht leistbar. „Die Chancen, diese Ordnungswidrigkeit zu ahnden, sind gering, da die Hundebesitzer auf frischer Tat ertappt werden oder Zeugen für die Tat zur Verfügung stehen müssen“, so Riedel.

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Wie viele Knöllchen es in Rüttenscheid gab, lässt sich nicht sagen

Im Rahmen der personellen Möglichkeiten fänden jedoch regelmäßig Schwerpunktkontrollen durch die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes statt. Des Weiteren gehe die Ordnungsbehörde konkreten Hinweisen von Bürgern nach, um gegebenfalls eine Schwerpunktkontrolle an einem bestimmten Ort zu veranlassen.

„Dieses Beet wird von Baumpaten gepflegt“ steht auf dem kleinen Schild. „Ich will dazu beitragen, dass Rüttenscheid schön ist – und dann sowas. Das ist eine Zumutung“, beschwert sich Essenerin Marianne Klumpe über liegengelassenen Hundekot.
„Dieses Beet wird von Baumpaten gepflegt“ steht auf dem kleinen Schild. „Ich will dazu beitragen, dass Rüttenscheid schön ist – und dann sowas. Das ist eine Zumutung“, beschwert sich Essenerin Marianne Klumpe über liegengelassenen Hundekot. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wie viele Knöllchen wegen liegengelassenem Hundekots in Rüttenscheid in diesem Jahr verteilt wurden, kann die Stadt nicht sagen, weil der Tatbestand nicht separat nachgehalten wird. „Es werden nur Gesamtzahlen der Verwarn- und Bußgelder erfasst, unabhängig der Art“, erklärt Jacqueline Riedel. Ob es sich etwa um weggeworfene Zigaretten, Hundekot oder andere Verfehlungen handelte, lasse sich im Nachgang nicht mehr feststellen.

Beschwerden über Hundekot haben laut Stadt Essen abgenommen

Sanktioniert wird wie folgt: „Nach der Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Essen hat der Hundebesitzer den durch das Tier anfallenden Kot auf Verkehrsflächen und in Anlagen unverzüglich und sofort zu beseitigen“, so Riedel. Komme er dieser Aufforderung nicht nach, werde dies als Ordnungswidrigkeit verfolgt und mit einem Bußgeld geahndet. Riedel: „Hundebesitzer, die diese Pflicht missachten, müssen mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen, sofern die Verunreinigungen in Anlagen oder auf Verkehrsflächen stattfinden. Auf Spielplätzen werden 125 Euro fällig.“

Nach Einschätzung des Ordnungsamtes habe die Beschwerdelage über Hundekot in den letzten Jahren allerdings sogar abgenommen, sagt Riedel. Durch die steigende Anzahl der Kollegen im Außendienst in den vergangenen fünf Jahren sei auch die Kontrolldichte gestiegen. „Die vermehrten Kontrollen werden von Hundehaltern wahrgenommen, sodass gar nicht erst Ordnungswidrigkeiten begangen werden“, so die Stadtsprecherin. „Aktuellen Beschwerden wird regelmäßig nachgegangen und auch hier zeigt sich durch die bloße Präsenz des KOD meistens ein schneller Erfolg. Unabhängig davon, ob jemand sanktioniert wurde oder nicht.“

Wer beobachtet, dass ein Hundebesitzer den Kot seines Hundes nicht beseitigt, kann sich an folgende Stellen wenden:

  • Die Einsatzleitung des Kommunalen Ordnungsdienstes ist unter diesen Telefonnummern und zu folgenden Dienstzeiten erreichbar: montags bis freitags, 7 bis 22 Uhr, sowie samstags, 9.30 bis 18 Uhr unter 0201 – 88 32142 oder 0201 – 88 32143.
  • Weiterhin haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sofern konkrete Hinweise zu den Verursachern vorliegen, diese unmittelbar der Ordnungsbehörde per E-Mail an ordnungsamt@essen.de mitzuteilen.
  • Bürgerinnen und Bürger können die Verunreinigung durch den Hundekot auch über den städtischen Mängelmelder auf www.essen.de melden, damit er entfernt wird.

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