Essen-Rüttenscheid. Halten sich Hunde auf dem Spielplatz am Essener Haumannplatz auf? Die Situation sei „besorgniserregend und gefährlich“, so eine Beschwerde.
Über rücksichtsloses Verhalten von Hundebesitzern beschwert sich eine Person, die in der Nähe des Rüttenscheider Haumannplatzes wohnt. Das geht aus Unterlagen der zuständigen Bezirksvertretung 2 hervor. „In letzter Zeit habe ich beobachtet, dass sich immer wieder Hundebesitzer mit ihren Tieren auf den Spielplätzen und den angrenzenden Wiesen aufhalten“, heißt es in einem Schreiben. „Diese Situation ist besorgniserregend und gefährlich, insbesondere für die Sicherheit unserer Kinder.“
Am Haumannplatz gibt es sowohl einen Spielplatz mit angrenzenden Grünflächen als auch eine Hundewiese. An diese Trennung halten sich einige Hundebesitzer laut der Beschwerde aber nicht. Am besorgniserregendsten sei die Tatsache, dass manche ihre Hunde auf den Wiesen der Spielplätze ihr Geschäft verrichten lassen. Obwohl sie den Kot in den meisten Fällen entfernten, bleibe die Gefahr bestehen, dass Kinder in Kontakt mit Rückständen gerieten. „Noch schlimmer ist die Feststellung von Hundekot im Sandkasten, der ein zentraler Ort für Kinder ist“, so das Schreiben weiter.
Hundebesitzer am Rüttenscheider Haumannplatz: „Teilweise wird man angepöbelt“
Bedauerlich sei, dass sich manche Hundebesitzer nicht kooperativ zeigten, wenn sie auf die Tatsache hingewiesen würden, dass es sich um einen Kinderspielplatz handelt. „Teilweise wird man angepöbelt“, schildert der Anwohner oder die Anwohnerin. Kürzlich etwa habe ein Hundebesitzer mit der in uncharmante Worte verpackten Äußerung geantwortet, Kinder würden ihr Geschäft in den Büschen verrichten.
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Zwei Maßnahmen zur Beseitigung des Problems werden in dem Schreiben vorgeschlagen. Zum einen eine Verbesserung der Beschilderung, um Hundebesitzer überhaupt auf das Problem aufmerksam zu machen. „Die aktuellen Schilder sind nicht sichtbar, kryptisch beschriftet, alt und unlesbar aufgrund von Verschmutzungen und Aufklebern“, heißt es. Zum anderen seien verstärkte Kontrollen und Bußgelder sinnvoll.
Stadt Essen: Hundekot ist „unverzüglich und schadlos zu beseitigen“
In einer schriftlichen Stellungnahme äußert sich die Stadt zu den Vorwürfen. Zunächst wird betont, dass ganz klar geregelt sei: Tiere dürfen auf Kinderspielplätzen und ausdrücklich für Kinder vorgesehenen Flächen nicht mitgeführt werden. Außerdem seien durch Tiere verursachte Verunreinigungen „unverzüglich und schadlos zu beseitigen“. Verstöße ahnde der Kommunale Ordnungsdienst (KOD). Wer einen Hund auf den Spielplatz mitnimmt, zahlt 75 Euro. Für Hundekot auf dem Spielplatz werden sogar 125 Euro fällig.
Essener Entsorgungsbetriebe reinigen Spielplatz wöchentlich
Laut Grün und Gruga reinigen die Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) den Spielplatz am Haumannplatz im Sommer dreimal, im Winter einmal pro Woche.
Zusätzlich können sich Bürgerinnen und Bürger mit entsprechenden Hinweisen zu
Hunden und Hundeverunreinigungen auch an die Mängelmelder-App, unter Gruenflaechen.Suedwest@gge.essen.de an Grün und Gruga oder an das
Ordnungsamt wenden.
Aber: „Mit Blick auf die Größe des Stadtgebietes (21.000 Hektar), der Vielzahl an Parkanlagen, Spielplätzen etc. sowie anderen Einsatzsituationen ist jedoch leider keine lückenlose Präsenz städtischer Einsatzkräfte möglich“, räumt die Stadt ein. Deshalb sollten Bürgerinnen und Bürger den KOD im Fall einer akuten Störung selbst kontaktieren. Der Ordnungsdienst ist montags bis freitags von 7 bis 22 Uhr sowie samstags in der Zeit von 9.30 Uhr bis 18 Uhr telefonisch unter 0201 88 32142 und 0201 88 32143 erreichbar.
Noch keine Beschwerden über Hunde am Haumannplatz beim Essener Ordnungsamt
Was das konkrete Beispiel am Haumannplatz betrifft, teilt die Stadt mit, dass dem Ordnungsamt bisher noch keine Beschwerden über Hundekot beziehungsweise Hunde auf Spielplätzen bekannt seien. Ungeachtet dessen sollen der KOD und die Besonderen Verbindungskräfte des Ordnungsamtes dort aber nun verstärkt Streife gehen.
Was die Beschilderung angeht, gibt Grün und Gruga als zuständiger Fachbereich der Beschwerde recht: „Dass die Beschilderung des Spielplatzes alt und zum Teil unleserlich ist, wurde bereits von Grün und Gruga festgestellt; neue Schilder sind deshalb bereits beim Hersteller bestellt worden.“ Der Austausch und die Neupositionierung der Schilder sei für Anfang kommenden Jahres im Zuge des anstehenden teilweisen Spielplatzumbaus geplant.
Aus der Beschilderung mit den üblichen Piktogrammen gehe allerdings „eindeutig und unmissverständlich“ hervor, dass Hunde auf dem Spielplatz verboten sind. Im Übrigen werde der Spielplatz einmal wöchentlich von Grün und Gruga sicherheitstechnisch kontrolliert, wobei in dem Zusammenhang auch auffällige Verunreinigungen beseitigt würden.
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