Essen. Jugendliche aus Essener Schulen haben im Ausland erste Job-Erfahrungen gesammelt: Auf Bali, in Albanien und anderen ungewöhnlichen Ländern.

35 Schülerinnen und Schüler haben zuletzt Praktika im Ausland absolviert, die die Krupp-Stiftung organisiert hatte. Jetzt trafen sich die Absolventen in der Villa Hügel, um Erfahrungen auszutauschen: So hat zum Beispiel Jan Peters (17) vom Maria-Wächtler-Gymnasium vier Wochen lang in einem Zoo in Albanien gearbeitet. „Das Land befindet sich in einem Umbruch, und es war spannend, mitzuerleben, wie sich Albanien immer stärker dem Westen angleicht.“

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Albanien war erstmals in der Liste der Länder, zu denen die Betriebspraktika führen. Jedes Jahr schickt die Krupp-Stiftung geeignete Bewerber für mehrere Wochen ins Ausland. Wichtig ist der Stiftung, dass alle Schulformen berücksichtigt werden. So geht zum Beispiel Denis-Iulian Burlacu (15) auf die Albert-Einstein Realschule in Rellinghausen. Im französischen Toulouse arbeitete Denis-Iulian auf einer Baustelle. „Das war nicht zu anstrengend, aber auch nicht zu einfach.“ Er hatte sich für ein Praktikum beworben, „weil ich sehr offen für alle Erfahrungen bin. Ich finde, die ganze Welt ist sehr schön, wenn man den richtigen Blick hat.“

Ehemalige Teilnehmer wurden durch die Praktika in ihrer Berufswahl inspiriert

Denis-Iulian hat durchweg positive Erfahrungen in Frankreich auf dem Bau gemacht, trotzdem will er an seinem Traumjob festhalten, Spiele-Entwickler zu werden. „Das ist wie Geschichten zu erzählen.“ Außerdem designt er in seiner Freizeit gerne Bekleidung.

Die Krupp-Stiftung organisiert die Praktika für Essener Schülerinnen und Schüler seit 27 Jahren. „Die jungen Menschen merken, dass man sich um sie kümmert. Sie machen vor Ort die Erfahrung, dass ihre Arbeitskraft gebraucht wird“, sagt das Jury-Mitglied Bodo Kalveram. Er habe zwei ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten getroffen, deren Berufswahl maßgeblich durch ihr Auslandspraktikum beeinflusst worden sei. Und auch der jetzige Jahrgang sei sehr beeindruckt gewesen von den Erlebnissen im Ausland: „Als die Jugendlichen zurückkamen, waren sie viel selbstbewusster. Die Augen leuchten“.

Kulturschock im indonesischen Straßenverkehr

Zum Stipendium zählen auch Benimm- und Englischkurse, die es vorher gibt. Die Jobs in den Praktika reichen von handwerklichen Tätigkeiten über Einblicke in das EU-Parlament oder ermöglichen erste Erfahrungen im Hotel- und Gastgewerbe. Die Länder Albanien und Indonesien waren in diesem Jahr erstmals vertreten.

Ronja Hennecke (17) und Stella Herzog (16) haben vier Wochen in einem Hotel auf Bali verbracht. „Ich habe viel von der Kultur mitgenommen, vor allem die Freundlichkeit der Menschen hat mich beeindruckt“, erzählt Stella. Schockiert hingegen war Ronja vom Straßenverkehr: „Das war fast eine Nahtod-Erfahrung“, sagt sie augenzwinkernd angesichts von Verkehrslagen, die für deutsche Verhältnisse mehr als unübersichtlich waren. Eines ihrer schönsten Erlebnisse war die Vulkanwanderung bei Sonnenaufgang: „Um 1.30 Uhr sind wir losgegangen.“

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