Essen-Rellinghausen. Die Albert-Einstein-Realschule in Essen-Rellinghausen hat eine neue Schulleiterin. Was Kerstin Sperling-Ischinsky plant.
Die Diplom-Chemikerin Kerstin Sperling-Ischinsky ist neue Leiterin der Albert-Einstein-Realschule in Rellinghausen. Die Duisburgerin übernahm ihre neue Aufgabe Mitte Februar und möchte in Zukunft das naturwissenschaftliche Profil der Schule stärken, ohne die bestehenden Schwerpunkte zu vernachlässigen.
Doch was nützt es derzeit, große Pläne zu schmieden, wenn man wegen der Pandemie sowieso nichts planen kann? „Das Wichtigste“, sagt Kerstin Sperling-Ischinsky, „ist erst mal, dass wir alle Corona überstehen.“ Denn die Pandemie mit wöchentlich neuen Regeln, mit Digital- und Präsenzunterricht, mit halben Klassen und wochenlangen Schulschließungen habe den Lehrern und Schulleitungen in den letzten zwölf Monaten vor allem eins gezeigt: „Auch, wenn die Schüler im Wechselunterricht wieder regelmäßig den Unterricht besuchen – es bricht immer noch viel zu viel weg, vor allem im Nachmittagsbereich.“
„Überzeugt von der Schulform Realschule“
Die Albert-Einstein-Realschule am Ardeyplatz, mitten in Rellinghausen, zählt seit Jahren ohne Unterbrechung zu den beliebtesten Realschulen im Essener Stadtgebiet. Kerstin Sperling-Ischinsky übernimmt die Leitung der Schule von Konrektor Martin Streibert, der die Schule zuvor kommissarisch geleitet hatte. Kerstin Sperling-Ischinsky war vor ihrem Amtsantritt in Essen etwa anderthalb Jahre in der Düsseldorfer Bezirksregierung tätig und davor rund 20 Jahre an einer Realschule in Krefeld beschäftigt. „Von der Schulform Realschule“, betont sie, „bin ich total überzeugt. Hier werden Kinder und Jugendliche gezielt aufs Berufsleben vorbereitet, und die überschaubare Größe von Realschulen ist ebenfalls ein Vorteil“.
An die Albert-Einstein-Realschule in Rellinghausen, neben der Realschule Überruhr übrigens eine von nur zwei städtischen Realschulen im gesamten Essener Süden, gehen etwa 550 Schüler und Schülerinnen. 40 Lehrer unterrichten am Ardeyplatz. Themen, die die neue Schulleiterin mittelfristig gerne angehen würde, wären zum Beispiel die Einrichtung und Nutzung einer Schulküche, „das wäre für das Fach Hauswirtschaft optimal“. Oder die Einrichtung einer zentralen Schülerbibliothek.
„Von Naturwissenschaften geht eine hohe Faszination aus – auch für Mädchen“
Die Diplom-Chemikerin hat ihre Doktorarbeit über die Analyse von Gummi-Mischungen in Autoreifen geschrieben. „Eine sehr praxisnahe Arbeit“, betont die Schulleiterin, die genau diese Praxisnähe naturwissenschaftlicher Lehre auch in der Schule weiter verorten will – zum Beispiel mit einem „Mint“-Siegel, das Schulen bekommen, die sich in besonderem Maße um die Vermittlung der naturwissenschaftlichen Fächer verdient machen – trotz steten Fachlehrermangels. „Denn von diesen Fächern“, weiß die Pädagogin aus eigenem Erleben, „geht eine hohe Faszination aus, übrigens besonders auch für Mädchen. Es hängt einzig und allein davon ab, wie man solche Fächer unterrichtet“.
Schule besteht seit 1925
Die Albert-Einstein-Realschule besteht seit 1925. Ihren Anfang machte sie als „Städtische Knabenmittelschule Essen-Süd“ in der Rübezahlstraße, dem heutigen „Kunsthaus“.
Das jetzige Schulgebäude am Ardeyplatz wurde ab 1953 errichtet, es war der erste Schul-Neubau in Essen nach dem Krieg. Im Jahr 1962 wurde die Schule in Albert-Einstein-Schule umbenannt.
Wie viele Praktiker geht auch Kerstin Sperling-Ischinsky davon aus, dass Corona die Schulen langfristig verändern wird. Dass digitale Inhalte künftig eine größere Rolle spielen, jenseits der Frage von Distanz- oder Präsenzunterricht. „Ich war bei meinem Amtsantritt begeistert davon, wie schnell sich diese Schule das Thema Digitalisierung angeeignet hat“, berichtet die neue Schulleiterin. „Das Kollegium ist da unheimlich fit.“ Ohnehin habe sie die Erfahrung gemacht, dass sie sehr gut und sehr herzlich in ein eingespieltes Team aufgenommen worden sei.