Essen. In diesem Jahr sind 30 Jugendliche aus Essen mit der Krupp-Stiftung ins Ausland gereist, um Betriebspraktika zu absolvieren.

30 Schülerinnen und Schüler aus Essen haben im April ein mehrwöchiges Betriebspraktikum im Ausland absolviert. Das macht das Alfried-Krupp-Schülerstipendium möglich – schon seit vielen Jahren.

Teilgenommen haben 15- bis 18-Jährige von Essener Gesamt-, Real- und Berufsschulen sowie von Gymnasien. Die 30 Stipendiaten erhielten Einblicke im europäischen Ausland und in Asien – sie absolvierten Praktika in Betrieben der Branchen Kultur, Tourismus oder waren beschäftigt im EU-Parlament in Brüssel oder bei Wirtschaftsverbänden. Erstmals gab es in diesem Jahr die Möglichkeit für einen Essener Jugendlichen, Erfahrungen in Japan zu sammeln – Luis Daum (18, B.M.V.-Schule) war einen Monat lang in Koriyama, einer Großstadt nördlich von Tokyo. Dort setzte er sich unter anderem für den Kulturaustausch zwischen Japan und Deutschland ein. Als besonders interessant empfand er ein Business-Meeting in Tokyo: „Das war super interessant und aufregend.“ Auf Luis wirkten die Japaner sehr höflich und er war überrascht darüber, als Europäer häufig auf der Straße angesprochen zu werden. „Wir wurden wie C-Promis behandelt und waren im Fernsehen zu sehen. Man wollte sogar Autogramme von uns.“ Damit, dass Japan neben seinen großen Metropolen auch sehr ländlich sei und eine reichhaltige Natur habe, die sich von der Pflanzenwelt in Europa unterscheide, hatte Luis nicht gerechnet. „Wir hatten Glück, zur Zeit der Kirschblüte in Japan gewesen zu sein und die traditionellen Feste vor Ort wahrnehmen zu können. In Koriyama gab es sogar einen 1000 Jahre alten Kirschbaum.“

Stiftung: Bewerber sollten „aufgeschlossen, tolerant und neugierig“ sein

Fürs Schülerstipendium der Krupp-Stiftung kann sich jeder Jugendliche bewerben, der eine Essener Schule besucht. Die Stiftung setzt voraus, dass man „aufgeschlossen, tolerant und neugierig“ sich auf neue, ungewohnte Situationen einlassen kann. So steht es auf der Internetseite der Kruppstiftung. Es richtet sich besonders auch an Jugendliche, die nicht aus akademischen Haushalten kommen. Zur Bewerbungsprozedur zählt nicht nur ein Motivationsschreiben, sondern auch ein Vorstellungsgespräch. Wer einen der Stipendienplätze ergattert, reist nicht nur ins Ausland, sondern nimmt auch vorher an einem internationalen Benimmtraining teil und erhält im Anschluss an das Praktikum Coaching-Stunden für Bewerbungsgespräche.

Tim Schreiber (18) besuchte eine Schwimmschule in Jerez de la Frontera, Andalusien, und half dort im Schwimmunterricht. Seine Tätigkeit machte ihm viel Spaß, wobei er die Verantwortung im Beruf als enorm empfand. Tim berichtet, dass er einen wirtschaftlichen Beruf anstrebe, was sich durch sein Praktikum nicht verändert habe. Die Zeit in Spanien zeigte ihm, wie wichtig aber auch der soziale Austausch sei: „Abendliche Spaziergänge mit Freunden am Strand waren eine meiner liebsten Beschäftigungen.“ Tim erzählt, dass ihm die ruhige Art der Spanier gefiel: „Ich habe bemerkt, dass einiges auch deutlich stressfreier funktionieren kann – dafür aber nicht unbedingt weniger gut.“